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Problemlagen der Hilfesuchenden in der ... - GOE Bielefeld

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<strong>Problemlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Hilfesuchenden</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe, Juli 2004<br />

Es zeigt sich deutlich, dass bei dem überwiegenden<br />

Teil <strong>der</strong>jenigen, die "Platte, Straße, Zelt" angegeben haben,<br />

"von Obdachlosigkeit betroffen" e<strong>in</strong>getragen wurde;<br />

ebenfalls bei den meisten aus Übernachtungsstellen,<br />

von PartnerIn, FreundIn o<strong>der</strong> Bekannte, aus e<strong>in</strong>er JVA<br />

o<strong>der</strong> aus Hotel/Pension. Aber auch bei denjenigen, die<br />

bei ihren Eltern wohnen, wurde zu zwei Dritteln angegeben,<br />

sie seien "von Obdachlosigkeit betroffen". KlientInnen<br />

aus Obdachlosenunterkünften und aus stationären<br />

E<strong>in</strong>richtungen nach § 72 BSHG werden une<strong>in</strong>heitlich<br />

e<strong>in</strong>getragen, meistens als "von Obdachlosigkeit betroffen",<br />

aber auch zu ca. e<strong>in</strong>em Drittel als "Institutionell<br />

untergebracht".<br />

Wie lassen sich diese Interpretationsschwierigkeiten<br />

bei <strong>der</strong> Variable "Wohnungsnotfall" erklären? E<strong>in</strong>erseits<br />

könnte die Ursache dar<strong>in</strong> liegen, dass sich die Wohnsituation<br />

<strong>in</strong>zwischen bereits geän<strong>der</strong>t hat, so dass die berichtete<br />

überwiegende Wohnsituation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche vor<br />

Hilfebeg<strong>in</strong>n nicht mehr zutrifft. Diese Erklärung ersche<strong>in</strong>t<br />

aber aufgrund des gewählten Studiendesigns<br />

nicht überzeugend. Alle KlientInnen werden <strong>in</strong> ihrer<br />

Problemlage bei <strong>der</strong> aktuellen Hilfenachfrage erfasst.<br />

Zu diesem Zeitpunkt hat noch ke<strong>in</strong>e Intervention durch<br />

den Hilfeanbieter stattgefunden. Dieses Grundkonzept<br />

<strong>der</strong> Studie wurde <strong>in</strong> allen Gesprächen mit den Hilfean-<br />

<strong>GOE</strong><br />

bietern und den teilnehmenden SozialarbeiterInnen und<br />

<strong>in</strong> allen Materialien sehr deutlich herausgestellt, so dass<br />

wir davon ausgehen können, dass es auch allgeme<strong>in</strong><br />

verstanden und e<strong>in</strong>gehalten wurde.<br />

E<strong>in</strong>e zweite Möglichkeit, dieses Interpretationsproblem<br />

zu erklären, ist die Komplexität <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>itionen<br />

bei <strong>der</strong> Variable „Wohnungsnotfall“, die Schwierigkeit,<br />

diese komplexen Sachverhalte angemessen anzugeben,<br />

sowie die Unschärfe <strong>der</strong> Kategorien. Die Variable fasst<br />

beschreibende Elemente (von Obdachlosigkeit betroffen)<br />

und <strong>in</strong>terpretierende Elemente zusammen ("<strong>in</strong> unzumutbaren<br />

Wohnverhältnissen lebend", "unmittelbar<br />

von Obdachlosigkeit bedroht"). Der Unterschied zwischen<br />

den ersten beiden Antwortmöglichkeiten ("von<br />

Obdachlosigkeit betroffen" und "von Obdachlosigkeit<br />

betroffen / <strong>in</strong>stitutionell untergebracht") sche<strong>in</strong>t trotz<br />

<strong>der</strong> Def<strong>in</strong>itionen bei den Befragten nicht klar zu se<strong>in</strong>.<br />

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