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Problemlagen der Hilfesuchenden in der ... - GOE Bielefeld

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<strong>Problemlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Hilfesuchenden</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe, Juli 2004<br />

Im Auftrag <strong>der</strong> Evangelischen Obdachlosenhilfe e.V.<br />

hat die <strong>GOE</strong> e<strong>in</strong>e Studie zur Ermittlung von <strong>Problemlagen</strong><br />

bei <strong>Hilfesuchenden</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnungslosenhilfe<br />

durchgeführt. Diese Studie soll e<strong>in</strong>e verlässliche Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Population ermöglichen und detaillierte<br />

Erkenntnisse über die jeweiligen <strong>Problemlagen</strong> <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Wohnen, Arbeit, Gesundheit, F<strong>in</strong>anzen und<br />

Soziales schaffen. Ziel unserer Studie war es, e<strong>in</strong>e verlässliche<br />

Diskussionsgrundlage für weiterführende Fragen<br />

zu bieten.<br />

Entscheidend für die Verlässlichkeit und Genauigkeit<br />

<strong>der</strong> gewonnen Ergebnisse war es, dass e<strong>in</strong>e repräsentative<br />

Stichprobe aller Klienten erreicht wurde. Repräsentativität<br />

bedeutet, dass alle Klient<strong>in</strong>nen und<br />

Klienten, die im Studienzeitraum <strong>in</strong> Deutschland die<br />

Hilfe e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung (auch ambulante Dienste) erstmals<br />

o<strong>der</strong> als Wie<strong>der</strong>auftritt 1 <strong>in</strong> Anspruch nehmen, mit<br />

gleicher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit an dieser Studie teilnehmen<br />

können. Deswegen wurde ke<strong>in</strong>e Stichprobenziehung unter<br />

den E<strong>in</strong>richtungen durchgeführt, son<strong>der</strong>n es wurden<br />

alle E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> Diakonie, die im Rahmen <strong>der</strong><br />

Wohnungslosenhilfe <strong>in</strong> Deutschland tätig s<strong>in</strong>d, um die<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> Studie gebeten.<br />

Die Erhebung wurde zeitlich gestaffelt, um die e<strong>in</strong>zelnen<br />

E<strong>in</strong>richtungen nicht über Gebühr zu belasten:<br />

Jede E<strong>in</strong>richtung dokumentierte alle Erst- und Wie<strong>der</strong>auftritte<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Kalen<strong>der</strong>monats. Die Festlegung<br />

des Kalen<strong>der</strong>monats erfolgte durch die <strong>GOE</strong> nach<br />

Zufallspr<strong>in</strong>zip. Die gesamte Befragung dauerte e<strong>in</strong> Jahr,<br />

so dass gemäß Planung <strong>in</strong> jedem Monat e<strong>in</strong> Zwölftel<br />

aller E<strong>in</strong>richtungen ihre Auftritte dokumentieren sollten.<br />

So ließen sich zugleich mögliche jahreszeitliche Unterschiede<br />

bei den <strong>Problemlagen</strong> erfassen.<br />

Es gab die Option, die Befragung computergestützt<br />

durchzuführen. Die <strong>GOE</strong> hat deshalb eigens für diese<br />

Studie e<strong>in</strong> Erhebungs<strong>in</strong>strument entwickelt („<strong>GOE</strong>-<br />

Study“) und an alle E<strong>in</strong>richtungen verteilt. Für diejenigen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, welche nicht über e<strong>in</strong>en geeigneten<br />

Computer verfügten o<strong>der</strong> die Software aus an<strong>der</strong>en<br />

Gründen nicht e<strong>in</strong>setzen wollten, wurde e<strong>in</strong> Erhebungsbogen<br />

mit allen notwendigen Variablen und Erläuterungen<br />

<strong>in</strong> Papierversion erstellt.<br />

Die hier vorgestellte Studie umfasst ke<strong>in</strong>e Befragung<br />

<strong>der</strong> Betroffenen durch die <strong>GOE</strong>. Vielmehr wurden die<br />

Betroffenen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview von den MitarbeiterInnen<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen befragt und die Antworten unmittelbar<br />

<strong>in</strong> den Computer e<strong>in</strong>gegeben o<strong>der</strong> auf den Erhe-<br />

1 Erstauftritt: Die Klient<strong>in</strong> / <strong>der</strong> Klient wird zum ersten Mal <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung vorstellig o<strong>der</strong> hat seit fünf Jahren ke<strong>in</strong>e Hilfe <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung erhalten.<br />

Wie<strong>der</strong>auftritt im laufenden Jahr: Die Person war <strong>in</strong>nerhalb des<br />

vergangenen Jahres bereits KlientIn <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung.<br />

1 Vorbemerkung<br />

<strong>GOE</strong><br />

bungsbögen festgehalten. Wir erwarten, dass dieses<br />

Vorgehen e<strong>in</strong>e ebenso hohe Datenqualität liefert wie<br />

e<strong>in</strong>e direkte Fragebogenbefragung <strong>der</strong> Betroffenen. Die<br />

MitarbeiterInnen s<strong>in</strong>d fachlich kompetent und können<br />

Verständnisschwierigkeiten o<strong>der</strong> Zweifelsfälle im Gespräch<br />

mit den Betroffenen besser klären, als dies durch<br />

e<strong>in</strong>e noch so umfangreiche und durchdachte Fragebogengestaltung<br />

und -erläuterung möglich wäre. Dennoch<br />

wurde <strong>in</strong> dieser Studie e<strong>in</strong> hoher Wert auf die Instruktion<br />

<strong>der</strong> MitarbeiterInnen und e<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit <strong>der</strong><br />

Befragungssituation gelegt.<br />

Trotzdem wurde e<strong>in</strong>e Kontrolle <strong>der</strong> Angaben auf<br />

Fehler und Verzerrungen geplant, die durch die InterviewerInnen<br />

(unbeabsichtigt) e<strong>in</strong>gehen können. E<strong>in</strong> sozialwissenschaftliches<br />

Vorgehen, das sich auf Interviewer-<br />

Angaben (Rat<strong>in</strong>gs) stützt, die <strong>in</strong> gewissem Maße von<br />

subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen abhängen, benötigt qualifizierte<br />

Aussagen über die Qualität dieser E<strong>in</strong>schätzungen.<br />

Bei <strong>der</strong> Befragung von Wohnungslosen ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Bereich „Gesundheitszustand“ als kritisch<br />

anzusehen, da die hier erfor<strong>der</strong>lichen E<strong>in</strong>schätzungen<br />

den Kompetenzbereich <strong>der</strong> MitarbeiterInnen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen<br />

übersteigen können.<br />

Aus diesem Grund haben wir die Hauptuntersuchung<br />

durch e<strong>in</strong>e Komplementärerhebung ergänzt, die von<br />

MitarbeiterInnen sozialmediz<strong>in</strong>ischer Dienste (Ärzte<br />

o<strong>der</strong> Krankenschwestern) durchgeführt wurde. E<strong>in</strong>e<br />

Teilstichprobe <strong>der</strong> KlientInnen wurde e<strong>in</strong> zweites Mal<br />

befragt, um Informationen über die Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

gewonnenen Ergebnisse von den subjektiven Urteilen<br />

<strong>der</strong> MitarbeiterInnen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen zu bekommen<br />

und um <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Aussagen über die Qualität <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>schätzungen im Bereich „Gesundheit“ abzuleiten.<br />

Die Beschränkung dieser Komplementärerhebung auf<br />

e<strong>in</strong>e Teilstichprobe erfolgt aus Gründen <strong>der</strong> Studienökonomie.<br />

Die Trennung <strong>der</strong> Komplementärerhebung von<br />

<strong>der</strong> eigentlichen Studienerhebung erlaubt e<strong>in</strong>e solche<br />

E<strong>in</strong>sparung, ohne dass die Repräsentativität <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Studie gefährdet ist.<br />

Die Untersuchung begann mit <strong>der</strong> Planungsphase, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> die Fragebogenentwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mehrstufigen<br />

diskursiven Prozess mit dem Auftraggeber, mit ExpertInnen<br />

<strong>in</strong> den Hilfee<strong>in</strong>richtungen und <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Institutionen<br />

durchgeführt wurden. Die Erhebungssoftware<br />

wurde entwickelt, getestet und von Programmierfehlern<br />

befeit. Es wurden Erhebungsbögen für die E<strong>in</strong>richtungen,<br />

welche ohne Computer arbeiten und für die Kom-<br />

Wie<strong>der</strong>auftritt: Die Person war <strong>in</strong> dem Zeitraum zwischen e<strong>in</strong>em und<br />

fünf Jahren bereits KlientIn <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung.<br />

Als „Auftritt“ gilt, wer m<strong>in</strong>destens 4 Wochen lang durchgehend<br />

nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung gewesen ist.<br />

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