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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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3.4 Die SterblichkeitDie Bedeutung der Mortalität für die Bevölkerungsentwicklung im 18. Jahrhundertkonnte bereits in kurzen Zügen charakterisiert werden. Der Rückgangder Sterblichkeitsziffern wurde nur mehr in einzelnen, unterschiedlich verlaufendenKrisenjahren aufgehalten. 1 Diese Feststellung kann im folgenden näherbelegt werden, wobei allerdings die Qualität der Sterbebücher 2 den Umfangder Resultate bestimmt. - In der ersten Hälfte des Jahrhunderts fehlen die notwendigenVolkszählungen und auch diejenigen der zweiten Hälfte verunmöglichendie genaue Feststellung der allgemeinen Mortalitätsziffern, obwohl sienach Goubert die eigentliche Schlüsselfrage ist, «et comme le secret des structuresdémographiques de type ancien» 3 . - Verhältnismässig leicht war dagegendie Berechnung der Säuglingssterblichkeit; obwohl damit nur ein Teilsektor derallgemeinen Mortalität erfasst wird, kann dennoch Grundlegendes ausgesagtwerden. Denn die jüngste Altersgruppe musste unter gewandelten Bedingungenauf die Bevölkerungsstruktur nachhaltige Wirkungen ausüben.a) Die SäuglingssterblichkeitFür die Berechnung der Säuglingssterblichkeit musste wiederum auf Einzelverfahrenzurückgegriffen werden. - Mit Hilfe der Sterbebücher wurde dasAlter aller verstorbenen Kinder bei ihrem Tod rekonstruiert. Weil die Elterndes verstorbenen Kindes lange Zeit nicht mitaufgezeichnet wurden, war diegenaue Identifikation oft unmöglich. In der Auswertung des erarbeitetenMaterials musste daher die Bestimmung der Sterblichkeitsziffer nach Minimaund Maxima abgegrenzt werden: Einem verstorbenen Kind im Sterbebuchhatte die Geburt eines Kindes gleichen Namens im Zeitraum eines Jahres vorseinem Hinschied zu entsprechen. Sämtliche Auswertungen, welche dieserForderung genügten, konnten als Minima angesehen werden. Das Geburtsregisterenthielt aber hie und da mehrere Kinder gleichen Namens, was bei derDichte der Namen nicht erstaunt. Diese konnten keinen bestimmbaren Elternzugewiesen werden; die Identifikation des Alters beim Tod musste daher ausfallen.Daraus resultierte die Maxima-Ziffer. Nach der Einführung der Elternangabefielen die doppelten Angaben weg.In Marbach konnte die Säuglingssterblichkeit für den Zeitraum von 1730 bis1850, teils mit Hilfe der rekonstituierten Familien, teils durch die Rekonstitutiondes Alters nach den Sterbebüchern, berechnet werden. Danach verteiltensich die unter einem Altersjahr Verstorbenen auf die Geburtenzahl der betreffendenGeneration wie folgt 4 :1 Vgl. Kap. Das Erntejahr, 3.1 b).2 Vgl. Kap. Die Quellen zur Bevölkerungsgeschichte, 3.1.3 Goubert, Beauvais 38.4 Methode nach Henry, Manuel 122. - Graphik 16.78

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