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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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und Sterbefalle durch die Pfarrer in den Tauf-, Ehe- und Sterbebüchern. 2 Siesind die reichhaltigsten Quellen für die Geschichte einer Bevölkerung in vorstatistischerZeit und ersetzen die bis anhin gebräuchlichen Methoden der Erfassungeiner Bevölkerung durch Feuerstellenzählungen, Steuerrodel, Mannschaftslistenusw. Der gesamte Volkskörper kann nun in den vielfältigen Erscheinungenund wechselvollen Entwicklungen unmittelbar und sorgfältigbetrachtet werden.Die Einführung der Pfarrbücher erfolgte in den katholischen Gebieten nachBeschlüssen des Konzils von Trient. 3 1567 verkündete der Bischof von Konstanzin einem Mandat die tridentinischen Dekrete in seiner Diözese und 1570beschlossen die fünf katholischen Orte der Innerschweiz die Publikation insämtlichen Pfarreien auszuführen. Der <strong>Luzerner</strong> Rat folgte dieser Abmachungerst 1578 und Hess in einem vom Stadtpfarrer ausgearbeiteten Formular dieEhereform, welche die Einführung von Pfarrbüchern nötig machte, in der Stadtund auf der Landschaft verlesen.In der folgenden Tabelle ist der Beginn von Eintragungen in die Tauf-, EheundSterbebücher im Amt Entlebuch dargestellt:Tabelle 1 Einführung der Tauf-, Ehe- und Sterbebücher in den Gemeinden des Amtes EntlebuchEscholzmattSchüpfheimEntlebuchHasleMarbachDoppleschwandRomoosFlühliTaufbücher Ehebücher Totenbücher1597 1597 15971598 1598 15981601 1601 16231625 1691 16911640 1646 16461661 1709 17091709 1733 17191782 1782 1782Die Tauf- und Ehebücher standen am Anfang. Dass aber selbst bei diesen dieersten geschlossenen Aufzeichnungen in einzelnen Pfarreien bis zu 50 Jahrenauseinander liegen, lässt auf eine nachlässige Befolgung der obrigkeitlichen Erlasseschliessen. Einzig für Romoos ist der Verlust älterer Bücher überliefert. 4 -2 Die wichtigsten Werke: Henry L., Fleury M., Nouveau Manuel; Henry L., Manuel;Guillaume P., Poussou J.-P., Démographie historique 77ff.; Goubert P., Une richessehistorique en cours d'exploitation: Les registres paroissiaux; Wrigley E. A., u. a., An Introductionto English Historical Demography; id., Bevölkerungsstruktur im Wandel. Methodenund Ergebnisse der Démographie.3 Bickel 28; Die Totenregister wurden nach einem Rituale Romanum von 1615 eingeführt.Segesser IV, 20, Fn 1 ; Dommann F. : zur Reform der Sakramente, v. a. des Ehesakramentes,vgl. 321 ff., 351 ff.4 «Um das Jahr 1709 ist allhiesiger Pfahrhoff samt dem Speicher durch Feürsbrunst auf gezehretworden; zur Herbstzeit haben des Hrn. Huwilers / Pfahrer allhier / seine Mägd Flachszum hecklen auf den Ofen gelegt, welcher uom bachen ganz erhizet, den Flachs in Flammengesezet [...] Mit grosser Noth wurde die Kirch und Scheur errettet [...] So gahr das Taufbuchmusste zur Asch werden.» Anniversaria Ecclesiae, Pfarrarchiv Romoos.

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