13.07.2015 Aufrufe

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4. Landwirtschaft4.1 VoraussetzungenDas von den wichtigen Verkehrsadern abgelegene und klimatisch unsichereLand Entlebuch wurde nur langsam erschlossen.Nach Bühler setzte die eigentliche Besiedlung der Region im 9. Jahrhundertein. 1 Die Rodungstätigkeit begann auf den zuerst besiedelten Sonnenterrassendes unteren und mittleren Amtes; das obere Amt zog Nutzen aus der kolonisatorischenTätigkeit der Benediktiner von Trüb.Zahlreiche Kirchweihen im 12. Jahrhundert verdeutlichen den Fortschritt derLandnahme, die im 13. Jahrhundert in die Länge und Breite fortgesetzt wurde. 2- Bühler lässt die erste Siedlungsperiode bis ins 16. Jahrhundert andauern, nachdemdie ersten Rodungen und Siedlungen um die Wende des 13. Jahrhundertsabgeschlossen gewesen seien. Die Siedlungen wurden wegen der starken Zerklüftungdes Reliefs zersplittert. Sie begünstigten die Einzelhofwirtschaft, derenUmfang in der Hochwaldteilung von 1433 ausführlich beschrieben wurde. -Dem Ausbau der Talwirtschaft ging die Alprodung einher. Der Streit mit Obwaldenum die Sörenberger Alpen (1381/82) und die im Hochwaldteilungsbriefzahlreich aufgeführten Liegenschaften in den höheren Lagen weisen auf diefrühe Benutzung und Qualität des Rodungsgebietes hin.Das 16. Jahrhundert kann als Übergangszeit zwischen fast lückenloser Selbstversorgungund Hinwendung zu bescheidener Marktwirtschaft charakterisiertwerden. 3 - Zum bisher dominierenden Ackerbau traten Vieh- und Milchwirtschafthinzu.Die unmittelbare Ausgangslage für die Bevölkerungsentwicklung und die landwirtschaftlichenVerhältnisse im 17. und 18. Jahrhundert vermögen wir ausCysats Beschreibung des Entlebuchs zu ersehen. 4 - Noch bei der Hochwaldverteilungvon 1596 5 habe man feststellen können, dass unbenutzte Landreserveneinen bedeutenden Bevölkerungszuwachs erlaubten; zwei Drittel desGebiets könnten noch verfügbar gemacht werden, schreibt Cysat, «und da mansich darhinder thäte, [könnte] das Land noch zweymalen mehr an Leütt undGutt ertragen, ja ouch (one die hoche Berg und Alpungen) uss deme, soHochwald und für Almend diser Zit geachtet wirt, noch in die 400 guotterPauren- oder MeyerhöfT, old Lehen [gemacht werden], deren jeder 20 Kühen1 Bühler 51 ff., 56; Strüby, Alpwirtschaft 13f.; Laedrach.2 Bühler 18ff., 55, 56, 60; vgl. Beiträge von Bölsterli, Schneller, Elmiger, Brandstetter imGfr.;Kieml55.3 Bühler 61 ff.; vgl. Kap. Ackerbau, 4.1.4 Cysat R., Beschreybung dess Lands Entlibuch, ZB LU Ms. 263/4, 123 ff.5 Vgl. Kap. Der Wald, 4.2.141

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!