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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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1784 die Erlaubnis, in Escholzmatt eine Gerbe zu errichten. 4 - Dem Josef Limacherhingegen setzten sich die Gerbermeister des Amtes entgegen undverhinderten die Errichtung einer Gerberwerkstatt in Schüpfheim. 5 - JohannStadelmann durfte 1783 in Escholzmatt eine Schleife einrichten und zahltedafür dem Landvogt 10 Seh Zins. 6 Peter Brun hatte bereits 1751 in Schüpfheimeine solche Werkstatt eröffnen wollen, da man sonst ins Bernbiet gehenmüsse. 7 - In Entlebuch durfte Josef Banz 1778 eine Ziegelhütte bauen. 8 Denzahlenmässig grössten Anteil an ausserlandwirtschaftlichen Betrieben machtenbei dem festgestellten intensiven Getreideanbau verständlicherweise die Mühlenaus. 9 Die Müller scheinen hier aber nicht die einflussreiche Stellung eingenommenzu haben wie andernorts. Das mag auf den Umstand zurückzuführen sein,dass die meistangebaute Getreidesorte, die Gerste, ungemahlen Verwendungfand und damit den Gang in die Mühlen nicht anzutreten hatte.Unter den zeitgenössischen Gewerben nahmen einzelne eine besondere Stellungein, da sie - aus verschiedenen Gründen - unter starker obrigkeitlicherAufsicht und Förderung standen. Zu ihnen zählten die Salpeter sieder. Diesevom Rat ernannten Leute waren mit Vollmachten ausgerüstet, in den Ställennach dem Salpeter, der als ein der «hohen Lands-Obrigkeit zuständiges Regale»angesehen wurde, zu graben. 10 Im Entlebuch waren 1749 ungefähr 10Leute mit dieser für die Schiesspulverfabrikation des Standes Luzera wichtigenAufgabe betreut. - Eine bedeutungsvolle Arbeit leisteten auch die (waldschädigenden)Harzer, welche den Rohstoff für die Beleuchtungen sammelten. VomSeptember 1797 bis Mai 1798 lieferten die vier Entlebucher Harzer immerhin328 Pfund im Wert von knapp 70 Gl ins Zeughaus ab. Die Vier hatten demnachin der Zeit von 8 Vi Monaten für einen Taglohn von knapp 3 Seh gearbeitet.Es war ein Arm-Leute-Beruf.Das Glasgewerbe konnte dank obrigkeitlichem Schutz ein bedeutender Industriezweigwerden. 11 - 1723 waren die Gebrüder Josef, Peter und MichaelSiegwart aus dem Schwarzwald mit einem Geleitschreiben des Abtes vonSt. Blasien und mit Privilegien der luzernischen Obrigkeit ausgestattet, insEntlebuch eingewandert. In der ersten Zeit (1725-1735) stellte man vor allemGlaswaren (bemalte Teller, Krüge, Flaschen usw.) auf kunstgewerblicherBasis her. - In der Glashütte Sörenbergli (1741-1759) fabrizierten späterHans Georg und Anton Filiinger, Josef Bernhard, Anton Griner, Anton4 StA LU RP 28. Juli 1784, 197v; Gerbermandate vgl. MB passim.5 StA LU RP 28. Juli 1794, 178r; neues Gesuch: 28. März 1799 (Akten 27/62 D).6 StA LU RP 2. April 1783, HOv; Seh 489.7 StA LU Seh 489.8 StA LU RP 2. Febr. 1778, 236a.9 Bühler 85.10 Schmid J., Vom Salpeter zum <strong>Luzerner</strong>pulver; Segesser III, 13. Buch, 59 ff.11 Bühler 84f.; Siegwart L., Die Glasindustrie im Entlebuch 313ff.; weitere Literatur imSchrifttum 203 f.225

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