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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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hatte. Die mannigfaltigen Interessen sind aus dem reichen Spektrum seinerSchriften ersichtlich; als Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich,mit Beziehungen zur Berner Ökonomischen Gesellschaft und Korrespondentmit zahlreichen Freunden, verschaffte er sich in einem weiten Feld verschiedensterFachbereiche Wissen und Kompetenz. Als Naturkundler, Pflanzensammler,Geologe, Biologe, Geograph und Historiker sammelte er Materialien.Schnyder setzte sich unermüdlich für landwirtschaftliche Reformen ein; erschrieb in der exzentrischen und pathetischen Weise eines Aufklärers seine«Landwirtschaftlichen Schriften» (1784), regte die Gründung einer landwirtschaftlichenGesellschaft in Luzern an und bemühte sich tatkräftig um dieBeseitigung des kulturellen Elends unter seinen Pfarrkindern. Er entwarf Plänefür Schulhäuser, Bauernhäuser und Ställe. In seiner «Geschichte der Entlibucher»(1781/82) zeichnete er den politischen Werdegang des Amtes bis anseine Zeit heran auf, wobei er zahlreiches Material aus Chroniken und älterenAufzeichnungen zusammentrug. Die Bedeutung des Werkes liegt für uns in derDarstellung der zeitgenössischen Umstände, wo er Klima, Wirtschaft, Bevölkerungund Institutionen des Landes ausführlich beschreibt. - Seine Leistungenauf dem statistischen Gebiet müssen hier besonders hervorgehoben werden.Er fertigte eine geschlossene, detaillierte Liste der Bevölkerung von Schüpfheimim Jahre 1782 an, zeichnete auf seinen Wanderungen eine Statistik derLiegenschaften auf und erstellte mit seiner untrüglichen Beobachtungsgabe eineKarte des Entlebuch, die ob ihrer Genauigkeit und Ausführlichkeit Aufsehenerregte. Sein Freund Josef Anton Felix Balthasar unterstützte Schnyder unermüdlich,verschaffte ihm Bücher, Korrespondenten und Beziehungen mit denwichtigsten aufklärerischen Persönlichkeiten der Zeit.«Der wohl bedeutendste <strong>Luzerner</strong> Aufklärer aus dem 18. Jahrhundert» 15 ,Bernhard Ludwig Göldlin, war von 1754 bis 1763 Pfarrer in Romoos gewesen.Er hatte vor allem Beziehungen zu reformierten Aufklärern (Bodmer) und littunter der Abgeschiedenheit der Berggemeinde. Er las den Bauern aus HansCaspar Hirzels «Wirtschaft eines philosophischen Bauers» vor, sammelte Stofffür eine Naturgeschichte des Entlebuch und versuchte, die Landwirtschaft zureformieren, da er bedauernd zusah, wie die Bauern den Ackerbau «nach deralten Übung» betrieben und sich «fremde Entdeckungen» kaum zunutzemachten.Franz Josef Stalder wurde 1757 in Luzern geboren und kam 1780 als Vikar zuSchnyder von Wartensee nach Schupf heim. 16 Nachdem er 1785 Pfarrer inRomoos geworden war, bezog er 1792 die gleiche Stellung in Escholzmatt,wo er bis 1822 blieb. Stalder starb 1833 im Chorherrenstift in Beromünster. -1797/98 veröffentlichte er seine «Fragmente über Entlebuch», in welchen ermit grosser Eloquenz entlebucherisches Leben schildert. Neben einem «Versucheiner Charakteristik der Entlebucher» wurden vor allem seine Aus-16 Laube, Balthasar 48; Biographisches: Laube 48ff.; Wicki, Bernhard Ludwig Göldlin.16 Franz Josef Stalder (1757-1833), Gedenkschrift; Studer E.; Trümpy.

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