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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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Milchspeisen mit Lust essen». - Auch Stalder weist auf die Bedeutung für denLebensmittelhaushalt hin : «Erdäpfel giebt's fast immer in Menge, die für diegewonliche Alltagsspeise des Reichen wie des Armen - wenigstens durch denWinter dreymal im Tage verschieden gekocht - erkleckhlich sind.» 53In 188 Haushaltungen mit 1039 Personen verteilten sich die Kartoffelzehntablieferungennach Haushaltgrössen wie folgt:Tabelle 62 Kartoffelzehntgrössen in Schüpfheim nach Haushaltgrössen (1782)Personen pro Zehntgrössen (in Halbvierteln) TotalHaushaltung bis 3 3-6 6-9 9-12 über 12 Personen1 1 _ _ _ _ 12 1 10 3 - - 283 4 7 4 - - 454 3 18 11 4 3 1565 3 14 9 5 1 1606 3 4 12 5 5 1747 4 6 10 3 4 1898 - 1 5 3 3 969 - - 1 4 2 6310 - 2 2 1 2 7011 - 1 2 - 1 4413 - - 1 - - 13TotalHaushaltungen 19 63 60 25 21 188Total Personen 103965 Prozent aller Leute gehörten in Haushaltungen, die zwischen 4 und 7 Personenzählten. Fast zwei Drittel der Haushaltungen lieferten zwischen 3 und9 Halbvierteln Kartoffeln als Zehntleistung ab. In 83 Prozent der Haushaltungen,die zwischen 6 und 10 Personen zählten, betrug der Zehnt mehr als 6 Halbviertel;39 Prozent dieser Haushaltungen gaben sogar mehr als 9 Halbviertelab: Die Zehntgrösse folgt der Haushaltgrösse, und so spielte die Kartoffel imNahrungsmittelsektor die Hauptrolle. Das war schon im Krisenjahr 1770/71deutlich geworden. 54 Die Härten, denen die Frucht in diesem Jahr ausgesetztwar, wiesen auf ihre Qualitäten hin: Nur wegen der anhaltenden Missjahreund den langdauernden, abnormen Witterungsverhältnissen schlug die Kartoffelerntenegativ aus. In leichteren Krisenjahren konnte die Kartoffel diefrüher erlebten allzu knappen Angebote an Lebensmitteln fühlbar mildern.Die Bevölkerung hatte sich mit ihr eines zuverlässigen Nothelfers versichert.Die Kartoffel konnte daher auf die Bevölkerungsentwicklung eine bedeutendeWirkung ausüben. Wenn auch kein rein monokausaler Zusammenhang angenommenwerden darf, ist doch immerhin der Umstand frappierend, dass die53 Stalder, Fragmente I, 205; vgl. Kap. Die Ernährung, 4.5." Vgl. Kap. Das Jahr 1770/71, 3.4 d).170

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