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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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Für viele Leute waren die Landrechte wichtig. Diese Gebiete, auf denen Viehtriebuntersagt war, dienten vor allem der unmittelbaren Lebensmittelbeschaffung.Kartoffeln und Hafer wurden hier am liebsten angepflanzt. 25 Leiderkonnte die Zahl der Benutzer dieser Areale nirgends ermittelt werden.Zusammengefasst kann gesagt werden, dass man sich hüten sollte, das Ausmassdes Hochwaldgebietes zu überschätzen. Das Hochwaldareal war ein Gebiet,in welchem Weiden, niederes Gehölz und Wald in bunter Mischung nebeneinanderlagen; die Ertragsqualitäten konnten daher nicht allzu gut sein. Ursprünglichwaren alle jene Gebiete unter dem Begriff Hochwald zusammengefasst,die über den Wohnsiedlungen lagen und nicht in Einzelbesitz übergegangenwaren. Er war allen Leuten zugänglich. Diese besorgten auch Unterhaltund Pflege. - In diesem Kapitel konnte besonders die rechtliche Situationder ärmeren Landleute und Hintersassen verfolgt werden.Die restriktiven Einbürgerungen vergrößerten die Zahl der ausgeschlossenenBei- und Hintersassen, die vergeblich nach Gleichberechtigung strebten. Nachund nach fand auch die soziale Umstrukturierung ihren Niederschlag in einerVerschlechterung der rechtlichen Ansprüche der Landleute. Der Hochwaldvermochte dem wachsenden Bewerberandrang nicht mehr zu genügen. Denarmen, besitzlosen «Hochwäldlern» war aber das Allgemeingut wichtig, umwenigstens auf dem kleinen zugeteilten Landflecken das Lebensnotwendigsteherausholen zu können. Obwohl die luzernische Obrigkeit sich für die Belangeder benachteiligten Schichten eher einsetzte, scheiterten die Bemühungen immerwieder am Widerstand der wohlhabenden lokalen Oberschicht, welche dieOrganisation der Hochwaldnutzung in ihren Händen festhielt. - Für die wirtschaftlichBenachteiligten bedeuteten erst Heimgewerbe, Spinnen und Weben,einige Rettung aus der Not. Die Heimarbeit wurde bei diesen Leuten diewichtigste und einträglichste Beschäftigung.4A Der Ackerbau«Diss Land hatt überal, so wol in der Wilde als in der Zämin einen muten undfruchtbaren Boden», schreibt Cysat 1 , «ouch da man buwet, gibt es volkomneFrucht, doch mehrtheils Gemües und allein Sommergutt, darumb dan vonvilen andern, selbiges Lands Bonen [...] vil Nachfrags haben [...] Was dan dieWeydung und Fuohr des Viehs, ouch Wiswachs betrifft, ist selbiges ouch guttund küstig, obglich wol rauch und wild anzusehen.» Das Land erhalte «vildausent Haupt Viehs [.. .], sonderlich den Sommer, wegen file der Alpenund Weydung».Ackerbau, Milch- und Viehwirtschaft waren die bestimmenden Elemente der25 Stalder, Fragmente I, 249; Zehntenbuch Entlebuch.1 Cysat R., Beschreibung des Landes Entlibuoch, ZB LU, Ms. 263/4, 2f., 4, 8.158

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