13.07.2015 Aufrufe

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Darstellung der Entwicklung der Aussenwirtschaft wird durch die Zollerleichterungenfür die entlebucherischen Landesprodukte erschwert. 4 - BeimVerlassen des Amtes in nördlicher Richtung war nur die Zollstätte in Wolhusen-Markt zu passieren, und bis 1774 kann der Handelsverkehr ins westliche Bernbiet,der zweifellos eine bedeutende Rolle spielte, nicht überblickt werden, daerst im Sommer 1775 bei Wissenbach an der Berner Grenze eine zusätzlicheZollstätte errichtet wurde. Hier aber war die Ausfuhr «am Viech, Käsen, undder für den Haussbrauch nöthiger Victualien, so wie nit minder die Alp-Fahrten» zollfrei. 5Die Darstellung des Handels kann daher im Rahmen dieser Arbeit nur komplementärenCharakter haben. Trotzdem seien die wichtigsten Export- undImportgüter in einem kurzen Abriss beschrieben.a) ExportgüterDie wichtigsten entlebucherischen Exportgüter stammen aus der Milchwirtschaft:Käse und Butter. 6Die Produktionsmenge des hergestellten Käses veränderte sich im 18. Jahrhundertnur geringfügig. Nach Abzug des Verbrauchs für den Eigenbedarf 7wurde die auf 400 bis 450 Tonnen geschätzte jährliche Produktion für den Verkauffreigesetzt. 8 - Der Käsehandel war hauptsächlich als Tauschhandel organisiert.Wein und Schnaps aus dem Elsass und der Westschweiz, Getreide ausdem Mittelland waren die beliebtesten Austauschgüter. Der grösste Exportanteilging ins benachbarte Emmental : «Die meisten Käse werden von Emmenthalernaufgekaufet, und dann, sammt den Emmenthaler Käsen, und unter demNamen derselben, weiters gefertiget», schreibt Schnyder. 9Die intensiven Handelsbeziehungen wurden durch die Heimindustrie nochgefestigt. Wie der Leinenhandel der Emmentaler, der durch ihren Käseexporteinen grossen Aufschwung genommen hatte, war die entlebucherische Heimarbeitdurch die Arbeitsmöglichkeiten, die durch den Import bernischer Rohstoffeangeregt wurden, möglich geworden. 10Durch die Verlegung der Organisation des Käsehandels grossen Formats insEmmental, wo man über weiterreichende Geschäftsbeziehungen verfügte,4 Bühler 89ff.; Glauser 9, 29, 32f.; Studer O., Aus dem Landesarchiv Entlebuch 13.5 StA LU Staatsökonomieprotokoll, cod. 5135, 171b; «Die Landleute im Entlebuch, weilsie an die neue Brücke im Truobschachen 5 gute Kronen gestürten, sind daselbst zollfrei»(1683), Studer 4 Nr. 112.6 Vg. Kap. Erträge, 4.7 c).7 Vgl. Kap. Ernährung, 4.5.8 Zur Organisation der Ausfuhr, der Zollbestimmungen im Nordverkehr vgl. Glauser 29 f.9 Schnyder, Geschichte II, 163.10 Vgl. Kap. Heimindustrie, 5.2 a); Glauser 32ff.; Werder: «Der Export von EmmentalerKäse soll damit begonnen haben, dass Langnauer Leinenhändler auf ihren Auslandreisen auchKäse mit sich führten.» 415.216

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!