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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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mit beständigem Schnee und Eis bedeckt.» 2 - Das Entlebuch ist ein Gebiet mitrelativ grossen Niederschlagsmengen. Die Höhenzüge wirken eher als Regenfangerdenn als Klimascheiden. In den Sommermonaten fallen die Niederschlägemeist als Gewitter- und Hagelschläge; sie machen das Land zu einer der«frequentiertesten Gegenden» der gesamten voralpinen Gewitterstrasse. 3 -Im Sommer sei man «nie vor Ungewitter sicher», so Schnyder, «welche in diesemLande einstweilen entstehen, und grausam wüthen können [. . .] SolcheGewitter sind ungemein oft mit Hagel begleitet, und verursachen den Einwohnerndes Thals empfindlichen Schaden [...] Kaum wird man es binnenetlichen und zwanzig Jahren einmal erleben, dass es nicht alle Sommer mitSchlössen regne.» 4 - Da die Niederschläge konzentriert in die Erntemonatefallen, waren sie den Entlebuchern eine ständige Bedrohung für die unmittelbarenLebensgrundlagen. Die Bedeutung der Witterungsbedingungen für dieLebensbedürfnisse wird bei der Darstellung der Bevölkerungsentwicklung, derenRhythmus durch die Abfolge guter oder schlechter Erntejahre entscheidendmitgeprägt wurde, ersichtlich werden.Die unterschiedliche Höhenlage und das bewegte Relief bewirken starkeklimatische Verschiedenheiten. Der Boden des Haupttales liegt zwischen 520und 860 m ü.M. Die Gelände steigen dann aber relativ rasch an, so dassdie Höhenlage «in wachsendem Masse als retardierender Klimafaktor» 5 auftritt.Ausserdem werden die durchschnittlichen Temperaturen durch denMangel eines ausgeprägten Föhnkanals gesenkt; sie liegen im Entlebuch tieferals im benachbarten Obwalden. Die Vegetationszeit erhält dadurch im Vergleichzum luzernischen Mittelland eine Verspätung von 4 bis 6 Wochen. Selbstinnerhalb des Amtes sind durch die wechselnden Expositionen Verschiebungendes Vegetationsstandes bis zu 2 Wochen möglich. - Bergschatten, starke Zerklüftung,häufige Bewölkungsfelder, die aus dem Mittelland hineinreichen,vermindern die Sonnentage und wirken auf die landwirtschaftliche Produktionskapazitätunmittelbar ein.Diese Beobachtungen beruhen aber auf neuesten Erkenntnissen. Sie bedürfeneiner wichtigen Einschränkung, denn die Klimatologie selbst ist zu einemGegenstand intensiver historischer Forschung geworden, und langfristige Veränderungendes Klimaverhaltens müssen besonders bei der Darstellung agrarwirtschaftlicherEntwicklungen berücksichtigt werden.Vor allem E. Le Roy Ladurie hat die Geschichte des Klimas in einzigartigerWeise in seine historischen Forschungen integriert. 6 Wir entnehmen seinen2 Schnyder, Geschichte II, 9.3 Jährliche Niederschlagsmengen in den Haupttälern: 160-170 cm Buhler 27; vgl. auch.Klimatologie der Schweiz (E) Niederschlag, v. H. Uttinger, hrsg. Schweizerische MeteorologischeZentralanstalt, Zürich 1965; Karte der Gewässer bei Buhler 30.4 Schnyder, Geschichte II, 13, 15.5 Gutersohn 14. , ,. x , „ ..e Le Roy Ladurie E., Les paysans de Langu<strong>edoc</strong>, Histoire du climat depuis 1 an mil.

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