13.07.2015 Aufrufe

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.2 Das einheimische GewerbeHandwerkliche Berufe wurden im Entlebuch im 18. Jahrhundert meist alsNebenberufe ausgeübt. Die Nachfrage nach solchen Diensten war bis ansEnde des 18. Jahrhunderts kaum gewachsen, da sich die Bauern in der Regelselber zu helfen wussten. Lediglich für die Ausführung von Grossaufträgen(wie Kirchenbauten) waren Handwerker gesucht; in diesen Fällen lässt sichaber kaum entscheiden, ob die Schmiede, Maurer, Schlosser usw. auch tatsächlichihre Arbeit vollamtlich ausübten oder ob sie mit ihren Mitgenossenals Fronarbeiter an den Bauten mitwirkten.Bei einer Umfrage am Ende des 18. Jahrhunderts wurden für die einzelnenGemeinden folgende Handwerker genannt 1 :Tabelle 78 Anzahl einiger Handwerksbetriebe im Entlebuch um 1800Sattler Hufschmiede Wagner FlaschnerEntlebuch 1 2 -Schüpfheim 1 2 1Hasle - 1 1Escholzmatt 2 2 2Flühli - 1 -Romoos - 1 -Doppleschwand - 1 -SchlosserTotal 4 10Alle seien unbemittelt hiess es dazu, und man verfüge kaum über Vorräte anRohmaterialien. - Die Hufschmiede nahmen bezeichnenderweise den erstenPlatz ein. Die Pferde beanspruchten regelmässige Pflege. Aber auch die übrigenBerufe kann man mit dem Transportwesen leicht in Verbindung bringen;Wagner und Sattler richteten Geschirr und Wagen zurecht.Die Bewilligung zur Ausübung eines Gewerbes war im 18. Jahrhundert nurschwer zu erlangen. Realrechte wurden von den alten Besitzern eifersüchtiggewahrt, und die Errichtung neuer Betriebe stiess sofort auf den Widerstandder konkurrenzneidischen Gemeinden. 2 Mangelnden Arbeitsmöglichkeiten imAmt mussten daher zahlreiche Leute mit Arbeitsübernahme in anderen Gebietenbegegnen. 3Gesuche um Eröffnung eigener handwerklicher Betriebe waren im 18. Jahrhundertrelativ selten, und nur wenige Gewerbe, die landesspezifischen wirtschaftlichenInteressen dienten, waren gesucht. - Andreas Zihlmann erhielt1 StA LU Akten 27/56 A.2 Vgl. Kap. Heimindustrie, 5.2 a); zur Bedeutung der Ehehaften vgl. Gmür 3.3 Vgl. Kap. Wanderungen, 3.5 c).224

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!