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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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Leute angebauet [...] Binnen 40 Jahren sollen die Winterheimathe um dieHälfte angewachsen seyn. Die Anzahl der Einwohner wenigstens hat sich ungemeinvermehrt.» 27 - Entlebuch und Hasle zeigen - verglichen mit 1745 - eineziemlich stationäre Volksdichte. Das zur Verfügung stehende Areal konnte hieram Ende des Jahrhunderts durch natürliche Intensivierung kaum mehr vergrößertwerden, während in den Randgebieten (Marbach, Romoos, Waldemmental)der Rodung und Verbesserung des Produktivareals noch Möglichkeitenoffenstanden, ein Prozess, der durch den zunehmenden Bevölkerungsdruckverstärkt wurde.Die Volksdichte im ganzen Amt entwickelte sich - wiederum nur auf die Nutzflächebezogen - von 15 E/km 2 im Jahre 1715 auf 22 (1745), 30 (1784) und36 E/km 2 im Jahre 1798. Dies bedeutete mehr als eine Verdoppelung derDichte innerhalb von 100 Jahren. Aus der Betrachtung der Entwicklung derVolksdichte lassen sich daher die Anforderungen an die entlebucherischeWirtschaft, die gesteigerten Bedürfnisse und die unterschiedlichen lokalenMöglichkeiten diese zu bewältigen, eindrücklich ablesen.c) Die WanderungenBevölkerungszunahme, Überangebot an Arbeitskräften, Verletzlichkeit derunmittelbaren Lebensgrundlagen zwangen viele Entlebucher immer wieder,den Lebensunterhalt kurzfristig oder dauernd auf der Wanderschaft zu suchen.-Die Alpwirtschaft belegte ja nur wenige arbeitsintensive Monate; in der Zwischensaisonkonnten sich viele Leute nach anderen, ergänzenden Beschäftigungenumsehen.Gezwungen dazu waren jene, die eine zu schmale Basis für die Lebensmittelbeschaffungbesassen oder die als Lehensleute den Unterhalt nur für die Sommerszeitgesichert sahen. - Den Unvermögenden und Armen blieb aus Mangelan landesinternen Arbeitsplätzen oft keine andere Wahl als Gegenden aufzusuchen,wo ihnen in anderen Betätigungen die dringende Lohnbeschaffungmöglich war.Das System der Alpwirtschaft kann als sehr wanderungsfreudig angesehenwerden; die Trennung in Winter- und Sommergüter bezeichnet diese Formdes wechselnden Standorts. Erst die zunehmende Besiedlung auch über dieRandgebiete der möglichen Winterheimate hinaus und die intensivierte RodungswirtschaftHessen die Siedlungsgrenze für ungeteilte Standorte höhersteigen. Ursache der Siedlungsverdichtung und Erweiterung des Lebensraumeswar die Bevölkerungszunahme. 28Die interne Freizügigkeit war unterschiedlich geregelt. - Nur die Landleutekonnten sich frei bewegen; die Bei- und Hintersassen waren an die Wohnorte27 Schnyder, Geschichte II, 262.28 Vgl. Kap. Die Gestaltung der Umwelt, 6. b).118

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