13.07.2015 Aufrufe

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

316 von 32064 in 7 Gemeinden zwischen 1700 und 1799 geborene Kinderwaren ausserehelicher Herkunft. Das sind nur 0,98 Prozent. 13Tabelle 8 Prozentuale Häufigkeit ausserehelicher Geburten auf alle Getauften nach Gemeinden(1700-1799)Mar- Escholz- Schüpf- Hasle Entle- Romoos Dopplebachmatt heim buch schwand1700-1719 0,79 0,97 1,02 0,92 0,99 0,59 1,141720-1739 0,37 0,75 0,98 1,30 0,82 0,44 1,241740-1759 0,97 0,82 0,41 1,29 1,20 0,91 0,851760-1779 0,46 0,85 0,72 1,36 1,79 0,77 0,711780-1799 0,98 1,44 1,21 1,72 1,89 0,57 1,531700-1799 0,75 1,02 0,84 1,43 1,15 0,67 1,10Durch eine spätere Heirat der Eltern wurden von den 316 ausserehelichGeborenen lediglich 5 Prozent legitimiert; freilich könnten ortsfremde Männerdie Mütter mit sich genommen und andernorts geheiratet haben. Vielfachaber dürfte eine Legitimierung nicht mehr notwendig geworden sein, da dieSterblichkeitsziffer bei den illegitimen Kindern ihrer sozialen Vernachlässigungwegen erschreckend hoch war.Für die geringe Zahl ausserehelicher Geburten war aber die Häufigkeit vorehelicherGeschlechtsbeziehungen von grosser Bedeutung. 14Mehrlingsgeburten waren im allgemeinen selten. 1593 soll Hans Antalervon der Obrigkeit mit einer Gabe beehrt worden sein, «weil er von seiner Ehefrauenbinnen 13 Jahren 19 Kinder und zwar 3mal jedesmal 3 und 5mal jedesmal2 bekommen hatte». 15 Solcher Kindersegen in einer einzigen Familie fandsich im 18. Jahrhundert nicht. Claus Koch von Romoos war zwar bis zuseinem Tode Vater von 33 Kindern geworden; eine solche Kinderschar warwohl nur durch mehrmalige Verheiratung möglich gewesen. 16 - Eine von16000 Geburten war eine Drillingsgeburt, 5 von 1000 waren Zwillingsgeburten,eine Zahl, die für beide Hälften des Jahrhunderts gilt. Die starke Zunahme derGeburten seit 1730 war also nicht gefolgt von einer grösseren Zahl von Mehrlingsgeburten.Diese sind Ausnahmeerscheinungen individueller Fruchtbarkeit.13 In Schüpfheim machten die ausserehelichen Geburten in den Jahren 1625 bis 1648 4,1 Prozentaller Taufen aus. Vgl. zu diesem Phänomen Ruwet, Crises démographiques 464.1 4 Vgl. Kap. Die Geburtenfolge, 3.3 c).15 Schnyder, Berge, Anhang.16 Romoos TotReg, 4. Mai 1761: Alt Kirchmeyer Claus Koch senior parochiae pater 33filiorum quos inter superstites solum septem reliquit.43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!