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Luzerner Historische Veröffentlichungen - edoc

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den der Gemeinde zugefügten Schaden gutmachen. - Armut entschuldige dieTat nicht. Wer nicht zahlen könne, komme ins Schellenwerk nach Luzern.Obwohl die obrigkeitlichen Strafmandate seit dem 17. Jahrhundert verschärftwurden, blieben sie ohne grossen Erfolg. - Den Harzern versuchte man schon1650 beizukommen. 29 Die Landschaft sei von Fremden und Einheimischenüberlaufen, hiess es; diese würden keine Wälder schonen, fast alle Tannenanstechen und erst noch den für die eigene Feuer- und Lichtversorgung notwendigenHarz ausser Landes verkaufen. Die Zahl der Harzer wurde beschränkt,Harzausfuhr untersagt, der Preis festgesetzt und die Privatwälderdem Gewerbe entzogen. - Exportverbote für Eichenholz, Ahorn- und Nussbäumemussten ständig wiederholt werden. 30 Färber und Bleiker beklagten sichüber «Abgang der Aschen». - Dem Holzmangel und der wachsenden Holzteuerungtrat man mit der Gewinnung und Verarbeitung von Torf entgegen.Gemauerte Öfen sollten den Verbrauch mindern. 31Als die Regierung in der Mitte des 18. Jahrhunderts von den BannwartenBerichte über die beaufsichtigten Waldungen abforderte, bot sich ihr ein inseiner Struktur fast ganz zerstörtes Waldbild. 32 Der rücksichtslose Umgang mitdem Rohstoff Holz hatte zu einer schweren Gefährdung des Energiehaushaltsgeführt. Die Bannwarte schilderten die Waldwirtschaft ihrer Mitlandleute ineindringlichen Worten:Hans Thalmann von Doppleschwand :«Das undere Amt habe 3 Hochwald (im Kilchgang Entlebuch, Hasle, Romoos). Der dritteHochwald, das Holz betreffend, seye in einem gar üblen Stand und starkh erholtzet, maassenein jeder nach seinem Belieben und Gefallen darinnen holtze und das zu nit geringem Schadenund Nachtheil einer Nachkommenschaft. Es seye auch der eint- und änderte, so von demgefälten Holtz das beste daraus abfüöhren, das übrige aber als Äst und Dölder lassen sie liggenund verfaulen. Die Pannwäldt seyen zwahr annoch in einem guoten Stand; gleichwohlennemen sie mehr ab als zu. Es gebe auch einige, so in denen Hochwäldern junge Dandli abgehauwen,damit das S.V. Vieh das Kriss darab fressen könne, und lassen hernach das Holtzliggen.» 22. Nov. 1751.Jakob Felder von Schupf heim:«Er seye anderthalb Jahr Baanwaldvogt, nun kommen die Schüpfer und wollen alzeit Holtzhaben, so er ihnen pro rata auch gebe; weil aber vorhinen schon denen oberkeitlichen Waldungenschlechthin abgewartet und gesorget worden und wan es noch einige Zit also zugienge,so würde die grösste Holtz-Noth sich äusseren; er habe zwar den Leuten nur Brennholtzausgeteilt. Was Tremmelholtz belange, hab er kein Gwalt, dergleichen auszutheilen.Überhaupt sehe der Wald sehr übel drein, massen sich ein Noth erzeigte, man den Nothleidendennit zu Hilff kommen könte.» 1751.29 StA LU Seh 858, Erneuerung des Mandats 1751, 1775; zur Methode der Harzgewinnungvgl. Siegwart L., Über die Harzgewinnung in den Wäldern.30 Mehr als ein Dutzend Mandate, MB passim. Übriges: StA LU Seh 858.31 Schnyder, Geschichte II, 93.32 StA LU Seh 490; 121mal mussten von 1714 bis 1730 ertappte Holzfrevler gebüsst werden,von 1750 bis 1765 waren es deren 134. StA LU Seh 492, Bussenlisten der Entlebucher Landvögte.148

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