Untersuchungen von Varianten des Polyomavirus-Hüllproteins VP1 im
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112<br />
RelativeFluoreszenzintensität<br />
1.5<br />
1.4<br />
1.3<br />
1.2<br />
1.1<br />
1.0<br />
ohne Kompetitor<br />
mit <strong>VP1</strong>-R77W<br />
mit <strong>VP1</strong>-2C<br />
Vergleich: <strong>VP1</strong>-CallS-T248C<br />
Abbildung 60. Messung der Aufnahme <strong>von</strong> <strong>VP1</strong>-R77W in eukaryontische Zellen mittels<br />
Durchfluss-Zytometrie. <strong>VP1</strong>-R77W wird unter identischen Bedingungen mit höherer Effizienz<br />
als <strong>VP1</strong>-CallS-T248C aufgenommen, die Aufnahme kann jedoch sowohl mit unmarkiertem<br />
<strong>VP1</strong>-2C als auch mit <strong>VP1</strong>-R77W kompetitiert werden.<br />
3.6.4 Replikation <strong>von</strong> <strong>Polyomavirus</strong>-R77W<br />
Die vorangegangenen Exper<strong>im</strong>ente hatten gezeigt, dass der Verlust der<br />
Sialyloligosaccharidbindung allein nicht für eine Blockierung der Aufnahme<br />
polyomavirusanaloger Partikel in eukaryontische Zellkulturen ausreicht. Die Aufnahme<br />
muss dabei jedoch nicht notwendigerweise mit der Virusreplikation korrelieren, da<br />
durch die Kohlenhydratbindung Signale in der Zelle ausgelöst werden, die diese auf die<br />
Virusreplikation vorbereiten (Glenn & Eckhart, 1990, Zullo et al., 1987). Kürzlich<br />
wurde berichtet, dass die Mutation <strong>von</strong> Arginin 77 zu Glutamat oder Glutamin zu einem<br />
vollständigen Replikationsverlust <strong>des</strong> Virus führte (Bauer et al., 1999). Daher wurde<br />
untersucht, ob die Mutation <strong>von</strong> Arginin 77 zu einem Tryptophan ebenfalls zu einem<br />
Verlust der Replikationsfähigkeit <strong>des</strong> Virus führen würde.<br />
Das Plasmid pX3f-pY wurde als Templat für eine Mutagenese mit den<br />
Oligonukleotiden <strong>VP1</strong>-R77Wf und <strong>VP1</strong>-R77Wr eingesetzt. Die Mutation wurde durch<br />
DNA-Sequenzierung verifiziert. Aus dem Plasmid wurde das veränderte<br />
<strong>Polyomavirus</strong>genom pY-R77W ausgeschnitten und religiert. Mit diesem Plasmid<br />
wurden NIH 3T3-Zellen transfiziert, gleichzeitig wurde zur Kontrolle eine Transfektion<br />
mit dem Wildtyp-Genom pY durchgeführt.<br />
In der Kultur, die mit pY-R77W transfiziert worden war, wurden auch nach acht Tagen<br />
noch keine zytopathischen Effekte beobachtet, wobei in der Kontrollkultur mit dem<br />
Wildtyp-Virus bereits nach vier Tagen ein massives Absterben der Zellen beobachtet<br />
wurde (Abbildung 61). Fünf Tage nach der Transfektion wurden Proben aus dem<br />
Medium entnommen und mit einem Hämagglutinations-Assay auf das Vorhandensein