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Untersuchungen von Varianten des Polyomavirus-Hüllproteins VP1 im

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In allen Zellen konnte deutlich das fluoreszenzmarkierte Peptid nachgewiesen werden.<br />

Der größte Teil <strong>des</strong> Peptids wurde jedoch nicht ins Zytoplasma freigesetzt, sondern<br />

befand sich in endozytotischen Vesikeln. Jedoch befand sich zu diesem Zeitpunkt nur<br />

ein geringer Anteil <strong>des</strong> Peptids in zellulären Lysosomen, wie eine Anfärbung der Zellen<br />

mit dem lysosomenspezifischen Farbstoff LysoSensor zeigte (Abbildung 74).<br />

Bei einer gleichzeitigen Markierung <strong>des</strong> Kapsids mit einem anderen Farbstoff konnte<br />

untersucht werden, inwieweit Kapside und Peptide innerhalb der Zelle assoziiert<br />

verbleiben. Dazu wurden NIH 3T3-Zellen auf analoge Weise mit doppelt markierten<br />

und über Gelfiltrations-Chromatographie isolierten Kapsiden inkubiert. Die subzelluläre<br />

Lokalisation der Peptide und Kapside wurde wiederum am konfokalen Laser-Scanning-<br />

Mikroskop beobachtet. Auch hier zeigte sich ein effizienter Transport <strong>des</strong><br />

eingeschlossenen Peptids in die Zellen (Abbildung 75). Die Peptide dissoziierten<br />

teilweise <strong>von</strong> dem Kapsid. Im Bereich der Zellmembran waren Kapside und Peptide<br />

perfekt colokalisiert, wohingegen in weiter innen liegenden Vesikeln einzelne Vesikel<br />

mit Kapsiden oder Peptiden beobachtet wurden. Die Peptide lagen aber ebenso wie die<br />

Kapside zum größten Teil in endosomalen Vesikeln vor. Eine Lokalisation in<br />

Lysosomen trat teilweise sowohl für Kapside als auch für Peptide auf (Abbildung 75).<br />

Exkurs 2: Die WW-Domäne zur Proteinreinigung<br />

WW-Domänen binden mit relativ hoher Affinität reversibel an prolinreiche Liganden.<br />

Diese Wechselwirkung sollte grundsätzlich für eine Affinitäts-Reinigung rekombinanter<br />

Proteine an einem <strong>im</strong>mobilisierten Ligand geeignet sein.<br />

Zur Affinitäts-Chromatographie wurde das PPLP-Peptid an eine Sulfolink-Matrix<br />

(Pierce) gekoppelt. Die Kopplungseffizienz wurde photometrisch best<strong>im</strong>mt und betrug<br />

ca. 60 %. Als Modellprotein wurde ein Fusionsprotein aus Glutathion-S-Transferase<br />

(GST) und der WWa-Domäne <strong>des</strong> forminbindenden Proteins 11 der Maus verwendet<br />

(Bedford et al., 1997). Dieses Fusionsprotein wurde in rekombinanten E. coli in großen<br />

Mengen expr<strong>im</strong>iert und konnte mit GST-Affinitäts-Chromatographie gereinigt werden.<br />

Mit Hilfe <strong>von</strong> Oberflächenplasmonresonanz-Messungen wurde eine Bindungskonstante<br />

KD=20 nM best<strong>im</strong>mt, die mit den Literaturdaten gut übereinst<strong>im</strong>mte (Bedford et al.,<br />

1997) und mit <strong>VP1</strong>-WW150 vergleichbar war.

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