Untersuchungen von Varianten des Polyomavirus-Hüllproteins VP1 im
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entsprechenden Fragmente wurden ligiert und als Templat für eine PCR mit den<br />
Oligonukleotiden <strong>VP1</strong>-NdeI-5‘ und <strong>VP1</strong>-SmaI-3‘ eingesetzt. Dabei wurde die<br />
zusammengesetzte Sequenz <strong>von</strong> <strong>VP1</strong>-WW150 bzw. <strong>VP1</strong>-WW292 amplifiziert. Die<br />
PCR-Produkte wurden in den Vektor pCR-bluntII-Topo subkloniert, sequenziert und in<br />
den Expressionsvektor pET21-Int umkloniert. In der Sequenz <strong>von</strong> <strong>VP1</strong>-WW150 wurden<br />
in zwei Mutageneseschritten außerdem wieder die Cysteine 19 und 114 eingeführt, um<br />
eine vollständige in vitro-Assemblierung <strong>des</strong> Proteins zu ermöglichen.<br />
Die Sequenzen der resultierenden Expressionsvektoren pET21-<strong>VP1</strong>-WW150-Int,<br />
pET21-<strong>VP1</strong>-3C-WW150-Int und pET21-<strong>VP1</strong>-WW292-Int wurden nochmals durch<br />
DNA-Sequenzierung verifiziert. Anschließend wurden die neuen Proteine in E. coli<br />
expr<strong>im</strong>iert und über eine Chitinaffinitäts-Chromatographie gereinigt. Alle Proteine<br />
wurden löslich <strong>im</strong> Zytoplasma expr<strong>im</strong>iert mit Ausbeuten <strong>von</strong> etwa 6 mg pro Liter<br />
Schüttelkultur (Abbildung 65).<br />
60 kDa<br />
50 kDa<br />
40 kDa<br />
30 kDa<br />
M 1 2 3<br />
Verunreinigung<br />
Abbildung 65. SDS-PAGE der, über Chitinaffinitäts-Chromatographie gereinigten, <strong>VP1</strong>-<br />
<strong>Varianten</strong>: (1) <strong>VP1</strong>-CallS, (2) <strong>VP1</strong>-WW150, (3) <strong>VP1</strong>-WW292. Die höhere Masse der <strong>VP1</strong>-<br />
WW-Fusionsproteine wurde deutlich sichtbar.<br />
3.7.2 Proteincharakterisierung <strong>von</strong> <strong>VP1</strong>-WW150 und <strong>VP1</strong>-WW292<br />
Die Insertion <strong>von</strong> insgesamt 38 Aminosäuren in die <strong>VP1</strong>-Sequenz stellt eine<br />
wesentliche Veränderung in dem Protein dar. Die korrekte Faltung der Proteine <strong>VP1</strong>-<br />
WW150 und <strong>VP1</strong>-WW292 wurde daher mittels CD-Spektroskopie untersucht. Die<br />
WW-Domäne besteht aus einem antiparallelen β-Faltblatt und sollte somit den β-<br />
Faltblattanteil <strong>des</strong> gesamte Fusionsproteins gegenüber der <strong>VP1</strong>-wt-Sequenz erhöhen<br />
(Macias et al., 1996). Die Spektren sind in Abbildung 66 dargestellt. Die Dekonvolution<br />
mit dem Programm CDNN ergab einen deutlich höheren Anteil an antiparallelen β-<br />
Faltblattstrukturen in <strong>VP1</strong>-WW150-Kapsomeren <strong>im</strong> Vergleich zu <strong>VP1</strong>-CallS-<br />
Kapsomeren. Bei <strong>VP1</strong>-WW292 lag der β-Faltblattanteil geringfügig über dem <strong>von</strong> <strong>VP1</strong>-<br />
CallS (Abbildung 66).<br />
<strong>VP1</strong><br />
trunkiertes <strong>VP1</strong>