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Untersuchungen von Varianten des Polyomavirus-Hüllproteins VP1 im

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Die Funktionalität <strong>des</strong> Sensorchips wurde mit dem GST-WW-Fusionsprotein getestet,<br />

das eine gute Bindung an das Peptid zeigte und <strong>des</strong>sen Bindungsaffinität, der in der<br />

Literatur beschriebenen entsprach (Kapitel 2.2.14).<br />

Mit dem Protein <strong>VP1</strong>-WW292 konnte unter keiner der verwendeten Bedingungen eine<br />

Bindung an den Liganden beobachtet werden. In diesem Protein scheint die WW-<br />

Domäne nicht ihre korrekte Faltung anzunehmen, so dass keine Bindung <strong>des</strong><br />

prolinreichen Liganden erfolgen konnte.<br />

Die Proteine <strong>VP1</strong>-WW150 und <strong>VP1</strong>-3C-WW150 besaßen hingegen eine hohe<br />

Bindungsaffinität zu dem <strong>im</strong>mobilisierten Peptid. Die Bindung war weitgehend<br />

unabhängig <strong>von</strong> den Pufferbedingungen. Zunächst wurde in Pentamer-Puffer<br />

gemessen, dem zur Proteinstabilisierung 5 % (w/v) Glycerol zugesetzt waren, aber auch<br />

ohne diesen Zusatz zeigte sich keine Änderung der Bindungsaffinität (Abbildung 70).<br />

Bei einem Wechsel <strong>des</strong> Puffersystems auf PBS zeigten die <strong>VP1</strong>-WW150-Kapsomere<br />

keine veränderten Bindungseigenschaften (Abbildung 70). Die Berechnung der<br />

Bindungsparameter erfolgte durch ein Anpassen eines einfachen Langmuir-<br />

Bindungsmodells an die Messkurven. Das Bindungsmodell beschrieb die Assoziation<br />

sehr gut, zeigte aber teilweise deutliche Abweichungen zu Beginn der<br />

Dissoziationsphase. Die kinetischen Parameter der einzelnen Messungen sind in<br />

Tabelle 19 zusammengefasst, wobei jedoch Ungenauigkeiten durch Abweichungen <strong>von</strong><br />

dem Modell berücksichtigt werden mussten. Die Bindungsaffinität zu dem Liganden<br />

war zwar insgesamt relativ hoch, jedoch fand ein sehr schneller Austausch statt, so dass<br />

bereits nach 5 min ca. 50 % <strong>des</strong> Liganden wieder dissoziiert waren.<br />

Tabelle 19. Kinetische Parameter der Bindung <strong>von</strong> <strong>VP1</strong>-WW150 an das <strong>im</strong>mobilisierte PPLP-<br />

Peptid nach Näherung der Messkurven an ein Langmuir-Bindungsmodell<br />

Bedingung k a [1/Ms] k d [1/s] K A [1/M] K D [M]<br />

Pentamer-Puffer<br />

Pentamer-Puffer ohne Glycerol<br />

PBS<br />

DMEM + 10% FCS<br />

3.3×10 5<br />

4.3×10 5<br />

4.4×10 5<br />

3.4×10 5<br />

4.9×10 -3<br />

3.3×10 -3<br />

1.8×10 -3<br />

1.6×10 -3<br />

6.7×10 7<br />

1.3×10 8<br />

2.4×10 8<br />

2.1×10 8<br />

1.5×10 -8<br />

7.7×10 -9<br />

4.2×10 -9<br />

4.8×10 -9<br />

Für einen Test der Bindungsspezifität unter eher physiologischen Bedingungen und in<br />

Gegenwart anderer Proteine wurde die Messung in Dulbecco’s Modified Eagle Medium<br />

mit 10 % FCS durchgeführt (Tabelle 19). Die Bindung wurde durch die Serumproteine<br />

nicht verhindert und es trat keine Konkurrenz zu den Bindungsstellen auf der<br />

Kapsidoberfläche auf. Der Ligandenaustausch war auch hier sehr schnell, so dass die<br />

Halbwertszeit eines Liganden an der WW-Domäne etwa 4 min betrug. Die Spezifität<br />

der Bindung konnte durch eine Kompetition mit dem freien prolinreichen Peptid<br />

nachgewiesen werden. In Gegenwart <strong>von</strong> 1 µM <strong>des</strong> Peptids wurde die Bindung <strong>von</strong><br />

<strong>VP1</strong>-WW150 an die Chipoberfläche vollständig inhibiert, Serumproteine konnten keine<br />

unspezifischen Wechselwirkungen mit dem Ligand eingehen.

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