Untersuchungen von Varianten des Polyomavirus-Hüllproteins VP1 im
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der Viruspartikel in diesen Zellen zu ermöglichen. Für eine Anpassung der T-Antigen-<br />
Expression an die zur Replikation benötigten Mengen und zur Vermeidung einer<br />
Zelltransformation durch diese Proteine wurde ein regulierbares Expressionssystem<br />
gewählt.<br />
Die Expression der T-Antigene erfolgte über einen Tetracyclin-regulierten Promotor, so<br />
dass die Transkription bei Zugabe <strong>des</strong> Antibiotikums Tetracyclin induziert wurde (Yao<br />
et al., 1998). Im Gegensatz zu anderen Tetracyclin-regulierten Expressionssystemen,<br />
die Hybridproteine aus regulatorischen Molekülen und viralen Transaktivatordomänen<br />
verwenden (Gossen & Bujard, 1992), wurden in den hier verwendeten Vektoren nur<br />
Sequenzen <strong>des</strong> nativen tet-Operons eingesetzt (Yao et al., 1998), so dass die<br />
Tetracyclin-regulierte Expression mehr dem bakteriellen tet-Operon ähnelte (Hillen &<br />
Berens, 1994, Hillen et al., 1983), und potentielle toxische Nebeneffekte <strong>von</strong> viralen<br />
Transaktivatordomänen vermieden wurden.<br />
Das hier verwendete, regulierbare Expressionsplasmid pcDNA4/TO erlaubte eine<br />
Expression der T-Antigene unter Kontrolle eines CMV-Promotors (Andersson et al.,<br />
1989, Boshart et al., 1985, Nelson et al., 1987), in den 2 Kopien der tet-Operator-2-<br />
Sequenz (TetO2) tandemartig inseriert worden waren. Jede dieser Sequenzen kann zwei<br />
Tet-Repressor-Moleküle binden. Bei Abwesenheit <strong>von</strong> Tetracyclin bildet der Tet-<br />
Repressor ein Homod<strong>im</strong>er, das unter physiologischen Bedingungen mit extrem hoher<br />
Affinität an die TetO2-Sequenz bindet (Bindungsassoziations-Konstante<br />
KA = 2×10 11 M -1 , Hillen & Berens, 1994) und die Transkription <strong>des</strong> Zielgens blockiert.<br />
Tetracyclin bindet mit hoher Affinität an das Tet-Repressor-Homod<strong>im</strong>er<br />
(Bindungsassoziations-Konstante KA = 3×10 9 M -1 , Hillen & Berens, 1994), was zu einer<br />
Konformationsänderung in dem Repressor führt. Dadurch dissoziiert der Tet-Repressor-<br />
Tetracyclin-Komplex <strong>von</strong> dem Tet-Operator, so dass die Transkription <strong>des</strong> Zielgens<br />
induziert wird.<br />
Herstellung der Plasmide für die Verpackungszelllinien<br />
Zur Herstellung der stabilen Verpackungszelllinien wurden die Plasmide pcDNA4/TO-<br />
GFP, pcDNA6/TR-GFP und pcDNA4/TO-T-Anti hergestellt (Abbildung 79). Das<br />
Plasmid pcDNA4/TO besaß einen CMV-Promotor mit Tetracyclin-<br />
Repressorbindungsstellen für eine regulierte Expression <strong>des</strong> Zielgens. Außerdem<br />
enthielt es ein Zeocin-Resistenzgen zur Selektion stabiler Zelllinien (Baron et al., 1992,<br />
Drocourt et al., 1990, Mulsant et al., 1988, Perez et al., 1989). Das GFP-Gen wurde mit<br />
den Oligonukleotiden GFP-BamHI-5‘ und GFP-EcoRI-3‘ amplifiziert und über<br />
Bam HI- und Eco RI-Schnittstellen in das Plasmid pcDNA4/TO einkloniert. Analog<br />
wurde der Bereich der T-Antigene aus dem <strong>Polyomavirus</strong>genom mit den<br />
Oligonukleotiden T-Anti-BamHI-5‘ und T-Anti-XhoI-5‘ amplifiziert und über Bam HIund<br />
Xho I-Schnittstellen in das Plasmid pcDNA4/TO einkloniert. Die resultierenden<br />
Plasmide pcDNA4/TO-GFP und pcDNA4/TO-T-Anti erlaubten eine Tetracyclinregulierte<br />
Expression <strong>von</strong> GFP bzw. der T-Antigene, bei einer gleichzeitigen<br />
Transfektion mit dem regulatorischen Plasmid pcDNA6/TR.