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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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Innovationsfinanzierung: Stand, Hindernisse, Perspektiven 95<br />

Innovationsfinanzierung: Stand, Hindernisse, Perspektiven.<br />

1. Einleitung. 1<br />

Dieser Beitrag untersucht die Situation der Innovationsfinanzierung von Unternehmen in<br />

Deutschland, wobei das besondere Augenmerk auf kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen gelegt<br />

wird. Nach einem kurzen Überblick über die verschiedenen Formen der Finanzierung von Innovationen<br />

(Kapitel 2) wird in Kapitel 3 die Bedeutung verschiedener Finanzierungsquellen<br />

aufgezeigt. Kapitel 4 beschreibt Finanzierungsschwierigkeiten, die bei der Umsetzung von<br />

Innovationsprojekten auftreten. Der Beitrag schließt (Kapitel 5) mit einer Diskussion möglicher<br />

innovationspolitischer Ansatzpunkte <strong>zur</strong> Verbesserung der Finanzierungssituation für<br />

Innovationen (s. Kasten „Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick“).<br />

Kasten: Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick<br />

Dieser Beitrag untersucht die Situation der Innovationsfinanzierung von kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

in Deutschland. Er zeigt die Bedeutung verschiedener Finanzierungsquellen auf, beschreibt<br />

Finanzierungsschwierigkeiten, die bei der Umsetzung von Innovationsprojekten auftreten, <strong>und</strong> diskutiert<br />

mögliche innovationspolitische Ansatzpunkte <strong>zur</strong> Verbesserung der Innovationsfinanzierung. Die<br />

Hauptergebnisse sind:<br />

• Innovationen werden überwiegend aus den internen Mitteln des Unternehmens (Gewinn/Cashflow,<br />

Rücklagen) finanziert. Fremdmittel werden wegen der höheren Kosten tendenziell<br />

gemieden. So finanzieren im Durchschnitt aller innovativ tätigen Betriebe mit sozialversicherungspflichtigen<br />

Betriebe 59% ihre Innovationsaktivitäten ausschließlich aus internen Quellen, während<br />

nur 5% ausschließlich Fremdkapital nutzen. Dabei weisen kleine Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten<br />

den höchsten Anteil mit einer reinen Innenfinanzierung auf (62 %), Großbetriebe nutzen<br />

am häufigsten Kombinationen aus Fremdkapital <strong>und</strong> internen Mittel sowie reine Fremdkapitalfinanzierungen<br />

(zusammen 50 %).<br />

• Eine Fremdfinanzierung von Innovationen wird eher dann gewählt, wenn eine Innenfinanzierung<br />

wegen schlechter Ertragslage nicht verfügbar ist.<br />

• Wagniskapital spielt für die Finanzierung von Innovationen in Deutschland quantitativ eine geringe<br />

Rolle. Aktuell werden nicht mehr als 1 % der gesamten Innovationsaufwendungen der deutschen<br />

Wirtschaft über Wagniskapitalinvestitionen finanziert. Höhere Finanzierungsbeiträge von maximal<br />

bis zu 5 % wurden nur im Boomjahr des deutschen Wagniskapitalmarkts (2000) erreicht. Der Anteil<br />

der innovativ tätigen Unternehmen, die Wagniskapital erhalten, überschreitet in keinem Jahr<br />

die 2 %-Marke deutlich. Für einzelne Branchen <strong>und</strong> Regionen hat Wagniskapital jedoch mitunter<br />

eine recht hohe Bedeutung, so z. B. in der Biotechnologie in der zwischen einem Fünftel <strong>und</strong> einem<br />

Viertel der FuE-Ausgaben wagniskapitalfinanziert sind.<br />

• Im Zeitraum 2001-2003 erhielten 44 % der Großunternehmen eine staatliche Innovationsförderung,<br />

während dieser Anteil bei den kleinen <strong>und</strong> mittelgroßen Unternehmen nur zwischen 22 <strong>und</strong><br />

26 % betrug. Der Beitrag staatlicher Innovationsförderung <strong>zur</strong> Abdeckung der gesamten Innovationskosten<br />

der deutschen Wirtschaft dürfte insgesamt 5 % nicht überschreiten.<br />

1 Die Autor/inn/en danken Dana Müller <strong>und</strong> Peter Jakobebbinghaus vom IAB <strong>und</strong> Birgit Aschhoff vom<br />

ZEW für die Unterstützung bei der Datenaufbereitung <strong>und</strong> -analyse sowie Volker Zimmermann von<br />

der <strong>KfW</strong> für hilfreiche Anmerkungen.

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