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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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98 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

moral hazard sowie einer absichtlich ungünstigen Projektauswahl (adverse selection),<br />

dem Vorliegen von Unsicherheit (über die technologische Machbarkeit <strong>und</strong> Marktakzeptanz<br />

von Innovationsideen) <strong>und</strong> der sich daraus ergebenden Risikoaversion externer<br />

Kapitalgeber bis hin zu einer generell geringen Eignung von Krediten <strong>zur</strong> Finanzierung<br />

von immateriellen Investitionen (die für Innovationsprojekte dominierend<br />

sind) aufgr<strong>und</strong> des Fehlens von Sicherheiten reichen. Eine Rationierung von Krediten<br />

<strong>zur</strong> Finanzierung von Innovationsaktivitäten bedeutet wiederum, dass innovative Unternehmen<br />

verstärkt auf interne Mittel (Cashflow) oder andere externe Finanzierungsquellen<br />

(Wagniskapital, öffentliche Fördermittel, Anleihen, Aktienmarkt) <strong>zur</strong>ückgreifen<br />

müssen. Aber auch diese Mittel stehen nur begrenzt <strong>zur</strong> Finanzierung von Innovationen<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Der Cashflow schwankt üblicherweise stark mit dem Konjunkturzyklus,<br />

während Innovationsaufwendungen meist eine kontinuierliche Finanzierung<br />

über mehrere Jahre hinweg benötigen.<br />

Im Zentrum dieses Beitrags steht der zweitgenannte Aspekt, d. h. Finanzierungsrestriktionen<br />

für Innovationen, die aus den spezifischen Finanzierungsanforderungen <strong>und</strong> den verfügbaren<br />

Finanzierungsquellen herrühren. Besonderes Augenmerk wird auf die kleinen <strong>und</strong> mittelgroßen<br />

Unternehmen (KMU) gelegt. Denn zum einen dominieren sie von der Zahl der Unternehmen<br />

her ganz eindeutig das Innovationsgeschehen in Deutschland. Von den – gemäß<br />

dem MIP – r<strong>und</strong> 77 Tsd. Unternehmen mit 5 oder mehr Beschäftigten im verarbeitenden<br />

Gewerbe <strong>und</strong> den wissensintensiven Dienstleistungen, die im Zeitraum 2002 bis 2004 erfolgreich<br />

Innovationen eingeführt haben, hatten 98 % weniger als 500 Beschäftigte. 7 Ihr Anteil an<br />

den gesamten Innovationsaufwendungen ist mit 28 % gleichwohl deutlich niedriger. Zum anderen<br />

liegen verschiedene Hinweise vor, dass bei KMU spezifische Finanzierungsrestriktionen<br />

wirken <strong>und</strong> dass sie generell stärker durch Finanzierungshemmnisse an Innovationsaktivitäten<br />

behindert werden als Großunternehmen. 8<br />

Ziel des Beitrags ist es, die Situation der Innovationsfinanzierung von Unternehmen in<br />

Deutschland zu beschreiben sowie mögliche Ansatzpunkte <strong>zur</strong> Überwindung bestimmter Finanzierungshemmnisse<br />

zu diskutieren. Hierfür wird zum einen auf in den vergangenen Jahren<br />

veröffentlichte empirische Arbeiten <strong>zur</strong>ückgegriffen. Zum anderen werden Informationen<br />

aus dem IAB-Betriebspanel 9 , das in der Befragungswelle 2004 u. a. auch Fragen <strong>zur</strong> Innova-<br />

7<br />

Die Berechnungen basieren auf dem Mannheimer Innovationspanel (MIP). Vgl. Aschhoff, Doherr,<br />

Ebersberger, Peters, Rammer, Schmidt (2006).<br />

8 Vgl. Harhoff (1998).<br />

9 Das IAB-Betriebspanel ist eine repräsentative Arbeitgeberbefragung zu betrieblichen Bestimmungsgrößen<br />

der Beschäftigung des Instituts für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung (IAB). Es werden nur<br />

Betriebe (nicht Unternehmen) erfasst, die mindestens einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

aufweisen.

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