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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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118 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

Innerhalb der Gruppen der Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovatoren zeigen sich erwartungsgemäß<br />

große Unterschiede in der Gewinnwirkung in Abhängigkeit der konkreten Stoßrichtung von<br />

Innovationen. Marktneuheiten üben einen positiven Einfluss aus, während von Nachahmerprodukten<br />

kein eigenständiger Gewinnbeitrag ausgeht (s. Tabelle 5). Diese Effekte sind 2002<br />

<strong>und</strong> 2004 sehr ähnlich. Den höchsten Beitrag <strong>zur</strong> Umsatzrendite können Prozessinnovatoren<br />

realisieren, die ausschließlich auf Kostensenkungsmaßnahmen gesetzt haben. Prozessinnovationen,<br />

die weder zu niedrigeren Stückkosten noch zu einer Qualitätsverbesserung führen,<br />

leisten keinen Beitrag zu einer höheren Umsatzrendite.<br />

Tabelle 5: Einfluss der Produktions- <strong>und</strong> Prozessinnovationsausrichtung auf die Umsatzrendite<br />

von Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands 2002 <strong>und</strong> 2004 (Parameterschätzwerte) <br />

ProduktinnovationsProzessinnovationsausrichtungausrichtung<br />

2002 2004 2002 2004<br />

Marktneuheiten mit Sortimentsneuheiten 1,204 *** 0,949 ** – –<br />

Marktneuheiten ohne Sortimentsneuheiten 1,118 ** 1,143 ** – –<br />

Imitationen mit Sortimentsneuheiten 0,070 0,210 – –<br />

Imitationen ohne Sortimentsneuheiten 0,603 0,465 – –<br />

Kostenreduktion <strong>und</strong> Qualitätsverbesserung – 0,686 * 0,998 ***<br />

Kostenreduktion ohne Qualitätsverbesserung – 0,264 1,687 ***<br />

Qualitätsverbesserung ohne Kostenreduktion<br />

weder Kostenreduktion noch Qualitätsverbesse-<br />

– 0,<strong>37</strong>7 1,233 **<br />

rung – 0,017 0,626<br />

Schätzungen basieren auf einem geordneten Probitmodell mit bekannten Schwellenwerten. Weitere im Modell berücksichtigte<br />

Variablen (nicht dargestellt): Mit Ausnahme der Innovationsvariablen gingen die gleichen erklärenden Variablen in die Schätzung<br />

ein wie in Tabelle 3. In der Schätzung des Einflusses der Produkt- bzw. Prozessinnovationsausrichtung wurde zusätzlich<br />

eine Indikatorvariable für nur Prozess- bzw. nur Produktinnovationen berücksichtigt.<br />

***signifikant auf dem 1 %-Niveau, **signifikant auf dem 5 %-Niveau, *signifikant auf dem 10 %-Niveau.<br />

Quelle: MIP, Befragung 2005, sowie Rammer et al. (2005, 244). – Berechnungen des ZEW.<br />

Innovatoren, die FuE betreiben <strong>und</strong> somit Innovationsprojekte mit tendenziell höherem technologischen<br />

Risiko betreiben, erzielten im Jahr 2004 eine niedrigere Umsatzrendite als Innovatoren<br />

ohne FuE (s. Tabelle 4). Dies war 2002 noch umgekehrt gewesen. Ein positiver Effekt<br />

der FuE-Tätigkeit zeigt sich nur für jene Innovatoren, die gleichzeitig Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovationen<br />

eingeführt haben. Im Jahr 2002 ergaben sich die höchsten Effekte von<br />

FuE-Aktivitäten für Unternehmen, die nur Prozessinnovationen oder die nur Produktinnovationen<br />

eingeführt hatten. Dies bedeutet, dass <strong>zur</strong> Erzielung von kurzfristigen Gewinneffekten<br />

aus FuE-Aktivitäten aktuell eine komplexere Innovationstätigkeit notwendig ist, die sowohl<br />

<strong>zur</strong> Hervorbringung von „radikalen“ Produktinnovationen als auch <strong>zur</strong> Realisierung von effizienteren<br />

Produktionsverfahren führt. Generell deuten die Ergebnisse auf niedrigere Gewinnbeiträge<br />

von FuE-Aktivitäten hin, was Rückwirkungen auf die Finanzierungssituation von<br />

FuE-aktiven Unternehmen hat.<br />

Insgesamt zeigt sich eine positive Wechselwirkung zwischen Innovationen <strong>und</strong> Rendite, sofern<br />

die Innovationsaktivitäten von Erfolg gekrönt sind. Dies bedeutet, dass es für erfolgreiche<br />

Innovatoren tendenziell einfacher ist, ihre künftigen Innovationsprojekte aus eigener

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