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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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120 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

30 % der gesamten Beteiligungsinvestitionen (d. h. inklusive von Nicht-<br />

Wagniskapitalinvestitionen wie z. B. Buy-outs) von in Deutschland ansässigen Beteiligungskapitalgesellschaften<br />

außerhalb Deutschlands getätigt wurden. Da es nicht unplausibel ist,<br />

dass die Wagniskapitalinvestitionen in deutsche Unternehmen durch ausländische Gesellschaften<br />

in etwa der Größenordnung der Wagniskapitalinvestitionen in ausländische Unternehmen<br />

durch BVK-Mitglieder entsprechen, können die BVK-Zahlen zum deutschen Wagniskapitalmarkt<br />

als eine Näherungsgröße für die tatsächlichen Wagniskapitalinvestitionen in<br />

deutsche Unternehmen betrachtet werden.<br />

Setzt man diese Investitionen in Relation zu den gesamten Innovationsaufwendungen der<br />

Unternehmen in Deutschland (wobei einige Branchen wie Energie- <strong>und</strong> Wasserversorgung,<br />

Baugewerbe, Einzelhandel, Gaststätten, Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen, persönliche <strong>und</strong><br />

öffentliche Dienstleistungen nicht erfasst sind), so zeigt sich ein nur geringer Finanzierungsbeitrag<br />

von Wagniskapital (s. Grafik 3). Im Jahr 2000, d. h. in der Boomphase des weltweiten<br />

Wagniskapitalmarktes, erreichte diese Relation 4,5 %. Vor <strong>und</strong> nach dem Boom der Jahre<br />

1999-2001 lag der rechnerische maximale Finanzierungsbeitrag bei 0,7 bis 1,6 %. Im Jahr<br />

2005 lag der maximale Finanzierungsbeitrag von Wagniskapital bei etwa 1,3 %.<br />

Setzt man die Zahl der Unternehmen, die Wagniskapital (gleichgültig in welcher Höhe) erhalten<br />

haben, <strong>zur</strong> Zahl der Unternehmen mit Innovationen in Bezug, erhält man einen Hinweis<br />

auf die Obergrenze der Größenordnung der durch Wagniskapital erreichten innovierenden<br />

Unternehmen. Dabei wird angenommen, dass alle Unternehmen mit Wagniskapitalinvestitionen<br />

zu den Innovatoren zählen. Als Referenzgruppe dienen nur die innovierenden Unternehmen<br />

in der Industrie <strong>und</strong> in den wissensintensiven Dienstleistungen, da Unternehmen in<br />

Branchen, in denen Innovationen von untergeordneter Bedeutung für den Wettbewerb sind<br />

(z. B. Handel, Transportgewerbe, konsumnahe Dienstleistungen), für eine Innovationsfinanzierung<br />

über Wagniskapital kaum in Frage kommen.<br />

Der so ermittelte maximale „Erreichungsgrad“ von Wagniskapital liegt zwischen 1 <strong>und</strong> 2 %.<br />

Werte deutlich über 1 % wurden nur in den Jahren 2000 bis 2002 erreicht. Im Jahr 2004 entsprach<br />

die Zahl der Unternehmen mit Wagniskapitalinvestitionen 1,1 % der innovierenden<br />

Unternehmen in Industrie <strong>und</strong> wissensintensiven Dienstleistungen.<br />

Diese Zahlen zeigen, dass Wagniskapital für die Innovationsfinanzierung im deutschen Unternehmenssektor<br />

insgesamt eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Ein signifikanter Finanzierungsbeitrag<br />

zeigt sich nur in jenen Jahren, die als extreme Boomphase des Wagniskapitalmarktes<br />

gelten. Dass sehr hohe Investitionen, wie sie in den Jahren 1999 bis 2001 zu beobachten<br />

waren, dauerhaft erreicht werden könnten, scheint aus heutiger Perspektive unrealistisch.<br />

Allerdings entsprach das damaligen Niveau der Wagniskapitalinvestitionen in

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