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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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Innovationsfinanzierung: Stand, Hindernisse, Perspektiven 115<br />

ten, dass der Verschuldungsgrad (Verhältnis von Fremdkapital <strong>zur</strong> Bilanzsumme) Patentaktivitäten<br />

negativ beeinflusst. Müller <strong>und</strong> Zimmermann (2005) weisen einen positiven Effekt der<br />

Eigenkapitalquote auf die FuE-Intensität nach.<br />

Anhand der Daten des IAB wurde in einem zweiten Schritt getestet, ob die Form der Innovationsfinanzierung<br />

einen Einfluss auf den Innovationserfolg ausübt. Innovationserfolg wurde<br />

dabei über den Umsatzanteil gemessen, der mit verschiedenen Kategorien von neuen Produkten<br />

im Jahr 2003 erzielt wurde. Die Schätzergebnisse zeigten jedoch durchweg keinen<br />

statistisch signifikanten Einfluss der Form der Innovationsfinanzierung. Dieses Ergebnis sollte<br />

jedoch nicht zu weitreichend interpretiert werden, als eine Querschnittsschätzung <strong>zur</strong> Untersuchung<br />

einer solchen Frage nur sehr eingeschränkt geeignet ist. Denn die aktuellen Innovationserfolge<br />

gehen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auf die aktuell betriebenen Innovationsprojekte,<br />

sondern auf die früherer Perioden <strong>zur</strong>ück. Über die Finanzierung dieser früheren<br />

Innovationsaktivitäten liegen jedoch keine Informationen vor. Dass diese in gleicher<br />

Form finanziert wurden wie die aktuellen ist insofern nicht zwingend, als die Form der Innovationsfinanzierung<br />

offensichtlich stark von der Ertragslage der Betriebe abhängt, <strong>und</strong> diese<br />

sich kurzfristig merklich ändern kann.<br />

3.2 Innovationsfinanzierung <strong>und</strong> Unternehmensgewinne.<br />

Die große Bedeutung der Innenfinanzierung von Innovationen legt die Vermutung nahe, dass<br />

die Höhe der Unternehmensgewinne auf die Innovationsaktivitäten der Folgeperioden einen<br />

merklichen Einfluss ausübt. Theoretische Modelle lassen erwarten, dass Unternehmen bemüht<br />

sind, einen bestimmten Sockelbetrag an Innovationsaktivitäten zu halten den sie auch<br />

im Fall einer (vorübergehend) sehr ungünstigen Ertragssituation nicht unterschreiten, um hohe<br />

Anpassungskosten bei einer späteren erneuten Ausweitung zu vermeiden. Erhöht sich<br />

der Gewinn (oder Cashflow) über ein bestimmtes Maß, werden die zusätzlich verfügbaren<br />

Mittel in risikoträchtige, zusätzliche Projekte investiert, d. h. die Innovationsaufwendungen<br />

steigen. Ein Rückgang des Gewinns auf oder unter das langfristige Zielmaß würde zu einer<br />

entsprechenden Einschränkung dieser zusätzlichen Innovationsmittel führen.<br />

Um zu prüfen, ob ein solcher Mechanismus tatsächlich dominierend für das Innovationsverhalten<br />

der Unternehmen in Deutschland ist, wären Paneldaten zu Innovationsaufwendungen<br />

<strong>und</strong> Gewinnen über einen längeren Zeitraum notwendig, die jedoch nicht vorliegen. Allerdings<br />

kann auf Basis von Daten aus dem MIP der kurzfristige Einfluss der Umsatzrendite auf<br />

die Bereitschaft, Innovationsaktivitäten vorzunehmen, sowie auf die Höhe der für Innovationsprojekte<br />

bereitgestellten Mittel untersucht werden. Dabei zeigt sich für die Industrieunternehmen,<br />

dass von der Höhe der Umsatzrendite des Vorjahres kein Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit<br />

ausgeht, im Folgejahr Innovationsprojekte durchzuführen (s. Tabelle 3). Dieses

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