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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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96 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

• Die staatliche FuE-Förderung macht für die meisten Unternehmen nur einen sehr kleinen Teil an<br />

den gesamten Innovationsaufwendungen aus. So erreichen die Finanzierungsbeiträge <strong>zur</strong> Durchführung<br />

von FuE 10 % der entsprechenden Kosten.<br />

• Innovationsaktivitäten <strong>und</strong> Innenfinanzierung stärken sich gegenseitig: Innovatoren erzielen höhere<br />

Renditen, <strong>und</strong> höhere Renditen befördern die Höhe der Innovationsaufwendungen. Für einen<br />

positiven Einfluss höherer Renditen auf die Bereitschaft, innovativ tätig zu werden bzw. zu bleiben,<br />

liegen aktuell jedoch keine Hinweise vor.<br />

• Mit einer niedrigen Rendite gehen sowohl höhere interne wie höhere externe Finanzierungsrestriktionen<br />

einher. Dies hängt vermutlich mit der (auch) an der Unternehmensrendite orientierten<br />

Bonitätseinstufung <strong>und</strong> den dadurch für renditeschwache Unternehmen höheren Kreditkosten<br />

bzw. schwierigerem Zugang zu Kreditmitteln zusammen. Ein Mangel an internen Finanzierungsquellen<br />

kann somit nicht einfach durch Fremdkapital ersetzt werden.<br />

• Insgesamt zeigen sich positive Wechselwirkungen zwischen erfolgreichen Innovationen <strong>und</strong> der<br />

Höhe der Rendite. Dies bedeutet, dass es für erfolgreiche Innovatoren tendenziell einfacher ist,<br />

ihre künftigen Innovationsprojekte aus eigener Kraft zu finanzieren, während sich nicht innovationsaktive<br />

sowie weniger erfolgreich innovierende Unternehmen dagegen tendenziell einer ungünstigeren<br />

Ertragslage gegenüber sehen, die auch die Finanzierung von Innovationen erschwert.<br />

Dieses Insider-Outsider-Problem führt tendenziell zu einer Zweiteilung zwischen erfolgreichen<br />

Innovatoren <strong>und</strong> nicht innovierenden Unternehmen <strong>und</strong> droht den Innovationswettbewerb<br />

sowie die Nutzung der in den nicht innovierenden Unternehmen vorhandenen Innovationspotenziale<br />

zu schwächen.<br />

• Finanzierungsschwierigkeiten waren im Jahr 2004 das mit Abstand wichtigste Innovationshemmnis<br />

in Deutschland. R<strong>und</strong> ein Sechstel aller Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe sowie der<br />

wissensintensiven Dienstleister waren dadurch in ihrer Innovationstätigkeit eingeschränkt. Die<br />

Mehrzahl der Unternehmen mit Finanzierungshemmnissen klagte gleichermaßen über interne <strong>und</strong><br />

externe Finanzierungsrestriktionen (knapp 60%). Sowohl interne wie externe Finanzierungshemmnisse<br />

treten in Unternehmen mit niedrigen Renditen deutlich häufiger auf.<br />

• Kleinere Unternehmen sind von Finanzierungshemmnissen deutlich stärker betroffen. Dies gilt<br />

insbesondere für die Gruppe der nicht innovierenden Unternehmen. So geben ein Viertel der nicht<br />

innovativen Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten einen Mangel an Finanzierungsquellen<br />

als Gr<strong>und</strong> für das Unterlassen von Innovationsaktivitäten an, während dieser Anteil bei den<br />

Großunternehmen lediglich 3% beträgt. Finanzierungshemmnisse in bereits innovativen Unternehmen<br />

betreffen vor allem die sehr innovationsintensiven Unternehmen.<br />

• Ein Abbau von Finanzierungshemmnissen <strong>und</strong> eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen<br />

führen vor allem bei kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen zu einer Ausweitung der Innovationsaktivitäten.<br />

Dort können die größten Innovationspotenziale erschlossen werden.<br />

• Für alle Unternehmen gilt, dass eine verbesserte Innenfinanzierungskraft die Innovationsaktivitäten<br />

steigern würde. Für bestehende KMU sind darüber hinaus vor allem verbesserte Kreditfinanzierungsbedingungen<br />

wichtig.<br />

Die Analysen dieses Beitrags basieren auf dem MIP – der Erhebung des Zentrums für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung Mannheim zum Innovationsverhalten von Unternehmen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes sowie aus den distributiven <strong>und</strong> unternehmensnahen Dienstleistungen mit mindestens fünf<br />

Beschäftigten – sowie dem IAB-Betriebspanel – der Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung<br />

(IAB) zu den Bestimmungsgrößen der Beschäftigung in Betrieben mit mindestens einem<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.<br />

Zu hohe Kosten von Innovationsprojekten <strong>und</strong> ein Mangel an geeigneten Finanzierungsquellen<br />

zählen seit vielen Jahren zu den am häufigsten genannten Innovationshemmnissen. Dies<br />

gilt für deutsche Unternehmen 2 ebenso wie für die Unternehmen in den meisten anderen eu-<br />

2 Vgl. Rammer (2006), S. 26; Penzkofer <strong>und</strong> Schmalholz (1999), S. 38.

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