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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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100 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

rungsquellen nur eingeschränkt <strong>zur</strong> Investitionsfinanzierung <strong>zur</strong> Verfügung stehen. 13 Diese<br />

Finanzierungsrestriktionen gelten für alle Investitionsformen, <strong>und</strong> somit auch für Innovationen.<br />

Die Finanzierung von Innovationen weist im Vergleich <strong>zur</strong> Finanzierung von Sachkapitalanschaffungen<br />

allerdings einige Besonderheiten auf, die auf spezifische Merkmale von Innovationsaktivitäten<br />

<strong>zur</strong>ückzuführen sind <strong>und</strong> zu höheren bzw. zusätzlichen Finanzierungsrestriktionen<br />

führen können. Im Gegensatz zu Sachkapitalinvestitionen umfassen Aufwendungen<br />

für Innovationen in erster Linie laufende Aufwendungen für Personal oder Vorleistungen, die<br />

z. B. im Rahmen von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung (FuE), Konstruktion, Design, Produktionsvorbereitung,<br />

Schulung <strong>und</strong> Markteinführung entstehen. So entfielen auf Investitionen in<br />

Sachkapitalgüter (inklusive immaterieller Vermögensgegenstände wie Patentrechte, Lizenzen<br />

<strong>und</strong> Markenrechte) im Jahr 2004 nur r<strong>und</strong> ein Drittel der gesamten Innovationsaufwendungen<br />

in Industrie <strong>und</strong> wissensintensiven Dienstleistungen Deutschlands (s. Grafik 1). Zwei<br />

Drittel der Aufwendungen waren Personal- <strong>und</strong> Sachaufwendungen (inklusive vergebener<br />

Dienstleistungsaufträge an Dritte). Diese Aufwendungen (soft investments) eigenen sich - im<br />

Gegensatz zu investiven Ausgaben - jedoch nicht <strong>zur</strong> Besicherung von externem Kapital,<br />

das gegebenenfalls <strong>zur</strong> Vorfinanzierung dieser Aufwendungen benötigt wird.<br />

Eine weitere Besonderheit betrifft die Ergebnisse von Innovationsaktivitäten. Innovationsaktivitäten<br />

zielen darauf ab, neue Produkte <strong>und</strong>/oder effizientere Verfahren zu entwickeln <strong>und</strong><br />

einzuführen. Wenngleich am Ende von Innovationsprojekten oftmals materielle Güter (neue<br />

Produkte, neue Prozesstechnologien) stehen, so liegt der entscheidende Beitrag der Innovationsanstrengungen<br />

in dem Wissen, wie neue Produkte hergestellt <strong>und</strong> erfolgreich vermarktet<br />

werden können <strong>und</strong> wie effizientere Prozesse zu organisieren sind. Dieses Wissen ist nur<br />

begrenzt kodifizierbar <strong>und</strong> liegt oft in Form von Erfahrungswissen der Mitarbeiter <strong>und</strong> bestimmten<br />

organisatorischen Abläufen vor. Vor allem aber ist es stark unternehmensspezifisch<br />

<strong>und</strong> damit schwer ohne Anpassungskosten in andere Unternehmen transferierbar. Dadurch<br />

eignen sich die Ergebnisse von Innovationsaktivitäten kaum, um auf sie als Sicherheit<br />

im Fall von Zahlungsschwierigkeiten des innovierenden Unternehmens <strong>zur</strong>ückzugreifen. 14<br />

13 Vgl. Harhoff (1998).<br />

14 Vgl. Williamson (1988).

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