Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW
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130 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />
nommen zu haben, wenngleich ein direkter Vergleich zwischen den in Tabelle 6 angeführten<br />
Perioden wegen unterschiedlicher Fragestellungen nur eingeschränkt aussagekräftig ist.<br />
Die Bedeutung von Finanzierungshemmnissen unterscheidet sich nicht gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen<br />
innovativen <strong>und</strong> nicht innovativen Unternehmen. In der Industrie nennen 15 % der innovativ<br />
tätigen Unternehmen <strong>und</strong> 21 % der nicht innovativen den Mangel an Finanzierungsquellen<br />
als einen wichtigen Gr<strong>und</strong> für die Behinderung bzw. die Unterlassung von Innovationsaktivitäten.<br />
In den wissensintensiven Dienstleistungen sind Finanzierungshemmnisse dagegen<br />
häufiger in innovativen Unternehmen (21 %) anzutreffen, während nur ein kleiner Teil<br />
der nicht innovativen wissensintensiven Dienstleister aufgr<strong>und</strong> von Finanzierungsrestriktionen<br />
auf Innovationsaktivitäten vollständig verzichtete (11 %). Hier sind Gesetzgebung <strong>und</strong><br />
Regulierung sowie eine mangelnde K<strong>und</strong>enakzeptanz neben Risiko <strong>und</strong> hohen Kosten die<br />
wichtigsten Innovationshemmnisse.<br />
Ein wesentlicher Unterschied zwischen innovativen <strong>und</strong> nicht innovativen Unternehmen liegt<br />
darin, dass in der Gruppe der nicht innovativen Unternehmen vor allem kleine Unternehmen<br />
durch Finanzierungshemmnisse von Innovationsaktivitäten abgehalten werden. Knapp ein<br />
Viertel der nicht innovativ tätigen Industrieunternehmen mit 5 bis 49 Beschäftigten gab an,<br />
dass ein Mangel an Finanzierungsquellen ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> für den Verzicht auf Innovationsaktivitäten<br />
war. Mehr als jedes zweite nicht innovative Unternehmen in dieser Größenklasse,<br />
das aufgr<strong>und</strong> von Hemmnissen nicht innovativ tätig war, meldete (auch) Finanzierungsrestriktionen<br />
als Ursache (s. Grafik 5). Bei mittelgroßen Unternehmen (100 bis 499<br />
Beschäftigte) sahen sich nur knapp 10 % der nicht innovativ tätigen durch Finanzierungsprobleme<br />
an der Durchführung von Innovationen vollständig gehindert. In der Gruppe der<br />
großen Unternehmen waren es sogar nur 3 %, wenngleich hier der Mangel an Finanzierungsquellen<br />
unter den wenigen Großunternehmen, die aufgr<strong>und</strong> von Hemmnissen auf Innovationsaktivitäten<br />
verzichteten, 38 eine besonders prominente Rolle als Hemmfaktor spielt.<br />
Anders ist die Situation in der Gruppe der innovativ tätigen Unternehmen. Das Auftreten von<br />
Hemmnissen bedeutet hier, dass der Umfang der Innovationsaktivitäten eingeschränkt bzw.<br />
der Erfolg von Innovationsprojekten beeinträchtigt wird, ohne dass aber gänzlich auf Innovationsaktivitäten<br />
verzichtet wird. Typische Folgen von Hemmnissen sind in dieser Gruppe die<br />
Verlängerung von Innovationsprojekten, die Notwendigkeit der Umgestaltung (verb<strong>und</strong>en mit<br />
höheren Kosten oder geringeren zu erwartenden Erträgen) oder der Verzicht bzw. die Einstellung<br />
bestimmter Innovationsprojekte. Finanzierungshemmnisse sind dabei unter Großun-<br />
38 Die meisten Unternehmen verzichten auf Innovationsaktivitäten, weil entweder aufgr<strong>und</strong> von früheren<br />
Innovationsaktivitäten aktuell kein Bedarf besteht (dies gilt vor allem für Unternehmen mit wenigen<br />
Produkten in Märkten, die durch lange Produktlebenszyklen gekennzeichnet sind) oder weil die Marktstrukturen<br />
bzw. die Nachfragesituation keinen Innovationen erfordern.