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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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140 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

• Staatliche Zuschüsse sind dabei aus mehreren Gründen in besonderem Maß für die<br />

Finanzierung von besonders risikobehafteten FuE-Aktivitäten, wie etwa gr<strong>und</strong>legende<br />

<strong>und</strong> marktferne Entwicklungen, geeignet: Sie erhöhen unmittelbar, d. h. bereits zu<br />

Projektbeginn, den Cashflow, sie können (gemäß der EU-Beihilferegeln) bis zu 50 %<br />

der FuE-Kosten ausmachen <strong>und</strong> damit einen wesentlichen Finanzierungsbeitrag leisten,<br />

sie können alle Kostenarten <strong>und</strong> Projekttypen von FuE-Aktivitäten abdecken, <strong>und</strong><br />

sie können recht einfach auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet werden. Untersuchungen<br />

<strong>zur</strong> Wirksamkeit der direkten Projektförderung des B<strong>und</strong>es zeigten in der<br />

Regel positive Effekte, d. h. die geförderten Unternehmen erhöhten ihre FuE-<br />

Aufwendungen über das Ausmaß des staatlichen Finanzierungsbeitrags hinaus. 44<br />

Der Nachteil von staatlichen Zuschüssen liegt zum einen in den hohen administrativen<br />

Kosten der Abwicklung von Förderanträgen sowie den mitunter hohen compliance<br />

costs auf Seiten der Unternehmen, um in den Genuss einer Förderung zu kommen.<br />

Um die Effizienz der FuE-Projektförderung auf Zuschussbasis für KMU zu erhöhen,<br />

sollten diese Kosten daher so gering wie möglich gehalten werden. Zum anderen<br />

besteht bei Zuschüssen auch die Gefahr, dass Mitnahmeeffekte sowie eine<br />

verschlechterte Selektion der Projektideen – etwa was die erwartete Rentabilität betrifft<br />

– die Wirksamkeit begrenzen. Die bereits in der Vergangenheit verfolgte Fokussierung<br />

der direkten Projektförderung auf KMU sollte verstärkt werden. Ergänzend<br />

hierzu ist die Einführung eines Kreditfinanzierungsinstruments für FuE in Form<br />

von zinsverbilligten, nicht besicherbaren staatlichen FuE-Projektkrediten zu prüfen,<br />

welches an die direkte Projektförderung anschließen könnte. Eine mögliche Ausgestaltung<br />

eines solchen Instruments ist in <strong>KfW</strong> (2004, 14ff.) beschrieben.<br />

• Staatliche Zuschüsse können jedoch nicht alle Finanzierungsprobleme von Innovationen<br />

lösen. Eigenkapitalbasierte Fremdfinanzierungsformen wie Wagniskapital sind<br />

vor allem für jene Unternehmen wichtig, die in Relation zu ihrem Sachvermögen umfangreiche<br />

FuE-Aktivitäten durchführen möchten <strong>und</strong> selbst nur über beschränkte Eigenmittel<br />

verfügen. Dies betrifft insbesondere junge Unternehmen in innovationsintensiven<br />

Branchen. Ein funktionierender Wagniskapitalmarkt, insbesondere in Bezug<br />

auf das Frühphasensegment, ist daher von großer Bedeutung. Hier wurden jüngst eine<br />

Reihe von Maßnahmen gesetzt (ERP-Startfonds, Hightech-Gründerfonds, ERP-<br />

/EIF-Dachfonds), deren Wirkung beobachtet werden sollte. Wagniskapital könnte aber<br />

auch verstärkt <strong>zur</strong> Finanzierung von Innovationen in etablierten Mittelständlern<br />

genutzt werden. Insbesondere die Gruppe der besonders innovationsintensiven KMU<br />

44 Vgl. Fier <strong>und</strong> Czarnitzki (2005) für einen Überblick sowie Czarnitzki <strong>und</strong> Hussinger (2004), Czarnitzki<br />

<strong>und</strong> Licht (2006), Czarnitzki (2006), Czarnitzki <strong>und</strong> Fier (2002).

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