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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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138 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

Die deutlichsten Größenunterschiede zeigen sich bei der Verbesserung des Fremdkapitalangebots.<br />

Dieses spielt für große Unternehmen eine untergeordnete Rolle für die Auswertung<br />

von Innovationsaktivitäten. Insbesondere nicht innovative Großunternehmen aus der<br />

Industrie können über die Verbesserung der Fremdfinanzierungsbedingungen kaum zu einer<br />

Aufnahme von Innovationsaktivitäten bewegt werden.<br />

Die Ausweitung der staatlichen Innovationsförderung spielt in der Gruppe der innovativen<br />

Unternehmen eine größere Rolle als unter den nicht innovativen. Dies kann auch mit Insider-<br />

Outsider-Problemen zusammenhängen, da nicht innovative Unternehmen möglicherweise<br />

wenig Informationen über Art <strong>und</strong> Umfang öffentlicher Förderprogramme besitzen. Innerhalb<br />

der innovativen Unternehmen sind hier die Größenunterschiede in der Bedeutung dieses<br />

Faktors als Innovationsantreiber vergleichsweise gering.<br />

4.4 Zwischenfazit: Finanzierung als Innovationshemmnis.<br />

Finanzierungsschwierigkeiten waren im Jahr 2004 das mit Abstand wichtigste Innovationshemmnis<br />

in Deutschland. Die Bedeutung dieses Hemmnisses hat im Lauf der vergangenen<br />

zehn Jahre in der Industrie zugenommen. Die Mehrzahl der Unternehmen mit Finanzierungshemmnissen<br />

klagte gleichermaßen über interne <strong>und</strong> externe Finanzierungsrestriktionen.<br />

Nur ein kleiner Teil nannte ausschließlich externe Finanzierungshemmnisse. Dies deutet<br />

an, dass externe Mittel nur begrenzt als Ersatz für fehlende Innenfinanzierungsmöglichkeiten<br />

genutzt werden können <strong>und</strong> hängt mit der „Hierarchie“ der Finanzierungsquellen für<br />

Innovationen zusammen: Unternehmen präferieren in der Regel Eigenmittel. Sind diese nicht<br />

oder nicht ausreichend vorhanden, wird versucht Fremdmittel hinzu zu ziehen. Dies gestaltet<br />

sich jedoch für Unternehmen mit Innenfinanzierungsproblemen schwierig. Denn in der Regel<br />

basiert die Bonitätseinstufung durch potenzielle Fremdkapitalgeber auf der vergangenen<br />

bzw. aktuellen Innenfinanzierungskraft. Ist diese niedrig, steigen die Kreditkosten oder die<br />

Vergabe von Krediten wird verweigert. Folglich zeigt sich auch, dass Unternehmen mit einer<br />

niedrigen Rendite sowohl höhere interne als auch höhere externe Finanzierungsrestriktionen<br />

berichten. Ein Mangel an internen Finanzierungsquellen kann somit nicht durch Fremdkapital<br />

ersetzt werden.<br />

Kleinere Unternehmen sind von Finanzierungshemmnissen deutlich stärker betroffen. Dies<br />

gilt insbesondere für die Gruppe der nicht innovierenden Unternehmen. Finanzierungshemmnisse<br />

in bereits innovativen Unternehmen betreffen vor allem die sehr innovationsintensiven<br />

Unternehmen. Sie führen in erster Linie zu längeren Projektlaufzeiten sowie zum<br />

Abbruch von bereits begonnenen Projekten. Ein Abbau von Finanzierungshemmnissen<br />

<strong>und</strong> eine verbesserte Innovationsfinanzierung sind vor allem für KMU wichtig. Dort können<br />

die größten Innovationspotenziale erschlossen werden. So hätte im Jahr 2004 die Innova-

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