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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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Innovationsfinanzierung: Stand, Hindernisse, Perspektiven 127<br />

Eigenmitteln, sodass Unternehmen mit einer günstigen Ertragslage auf eine Fremdfinanzierung<br />

verzichten. Dieses Ergebnis stimmt mit den theoretisch abgeleiteten Erwartungen<br />

sowie mit den Ergebnissen anderer Untersuchungen überein.<br />

• Staatliche Finanzierungsbeiträge werden zwar von knapp einem Viertel aller innovativ<br />

tätigen Unternehmen in Anspruch genommen. Ihr Beitrag <strong>zur</strong> Abdeckung der<br />

gesamten Innovationskosten der deutschen Wirtschaft ist jedoch vergleichsweise gering<br />

<strong>und</strong> dürfte insgesamt 5 % nicht überschreiten. Für die Gruppe der kleinen Unternehmen<br />

erreichen die staatlichen Finanzierungsbeiträge, zumindest was die FuE-<br />

Kosten betrifft, 10 %. Entsprechend der Ausgestaltung der Programme können die<br />

staatlichen Zuschüsse bis zu 50 % der FuE-Kosten eines geförderten Unternehmens<br />

in einer bestimmten Periode erreichen.<br />

• Wagniskapital hat für die Finanzierung von Innovationen in Deutschland eine geringe<br />

Rolle. Aktuell werden nicht mehr als 1 % der gesamten Innovationsaufwendungen<br />

der deutschen Wirtschaft über Wagniskapitalinvestitionen finanziert. Höhere Finanzierungsbeiträge<br />

von maximal bis zu 5 % wurden nur im Boomjahr des deutschen<br />

Wagniskapitalmarkts (2000) erreicht. Der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen,<br />

die Wagniskapitalinvestitionen erhalten, überschreitet in keinem Jahr die 2 %-Marke<br />

deutlich. Gleichwohl ist dieser Anteil in bestimmten Teilgruppen, wie z. B. jungen <strong>und</strong><br />

sehr forschungsintensiven Unternehmen, deutlich höher. Dies gilt allen voran für die<br />

Biotechnologiebranche. Deren FuE-Aufwendungen sind zu einem wesentlichen Teil<br />

über Wagniskapital finanziert.<br />

Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen Innovationen <strong>und</strong> Unternehmensgewinn<br />

deutet - bei allen notwendigen Vorbehalten aufgr<strong>und</strong> des sehr kurzen Beobachtungszeitraums<br />

<strong>und</strong> der Außerachtlassung von dynamischen Effekten - darauf hin, dass sich Innovationsaktivitäten<br />

<strong>und</strong> Innenfinanzierungsmöglichkeiten gegenseitig verstärken: Innovatoren erzielen<br />

höhere Renditen, <strong>und</strong> höhere Renditen wirken sich positiv auf den Umfang der für Innovationsprojekte<br />

eingesetzten Mittel aus. Für den aktuellen Beobachtungszeitraum (Rendite<br />

2003, Innovationsintensität 2004) zeigt sich der zuletzt genannte Einfluss jedoch nur für sehr<br />

hohe Renditen. Ein positiver Einfluss der Umsatzrendite auf die Bereitschaft, überhaupt innovativ<br />

tätig zu werden oder zu bleiben, konnte dagegen nicht festgestellt werden. Hierfür<br />

mag aber auch die spezifische konjunkturelle Situation eine Rolle spielen.<br />

Die positive Wechselwirkung zwischen erfolgreichen Innovationen <strong>und</strong> der Höhe der Rendite,<br />

bedeuten, dass es für erfolgreiche Innovatoren tendenziell einfacher ist, ihre künftigen Innovationsprojekte<br />

aus eigener Kraft zu finanzieren, während nicht innovationsaktive sowie<br />

weniger erfolgreich innovierende Unternehmen sich dagegen tendenziell einer ungünstigeren

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