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Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW

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128 <strong>Mittelstands</strong>- <strong>und</strong> <strong>Strukturpolitik</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>37</strong><br />

Ertragslage gegenüber sehen, die auch die Finanzierung von weiteren Innovationen erschwert.<br />

Dieser Zusammenhang schafft zum einen deutliche Anreize für Unternehmen, in<br />

Innovationen zu investieren. Allerdings bedeutet er auch, dass viele Unternehmen trotz dieser<br />

Anreize aufgr<strong>und</strong> fehlender Mittel keine Möglichkeit sehen, in das Innovationsgeschäft<br />

einzusteigen bzw. ihre Innovationsaktivitäten auf einen Umfang zu erhöhen, der für erfolgreiche<br />

Innovationen notwendig ist. Dieses Insider-Outsider-Problem führt tendenziell zu einer<br />

Zweiteilung zwischen erfolgreichen Innovatoren <strong>und</strong> nicht innovierenden Unternehmen <strong>und</strong><br />

droht den Innovationswettbewerb sowie die Nutzung der in den nicht innovierenden Unternehmen<br />

vorhandenen Innovationspotenziale schwächen.<br />

4. Finanzierung als Innovationshemmnis.<br />

Die Finanzierung von Innovationsprojekten zählt zweifelsfrei zu einer der großen Herausforderungen<br />

im Innovationsmanagement jedes Unternehmens. Wie bei jedem Investitionsprojekt<br />

gilt es auch bei Innovationen, eine Abwägung zwischen den voraussichtlichen Kosten<br />

<strong>und</strong> den zu erwartenden Erträgen vorzunehmen. Im Gegensatz zu Sachkapitalinvestitionen<br />

bestehen jedoch bei beiden Größen deutlich höhere Risiken, bis hin zu einer Situation der<br />

Ungewissheit. Dies bedeutet, dass aufgr<strong>und</strong> des Fehlens von Erfahrungswissen viele Innovationsprojekte<br />

für das Unternehmen Neuland darstellen <strong>und</strong> keine Angaben über die Wahrscheinlichkeit<br />

gemacht werden können, ob ein Projekt technologisch umsetzbar ist, welche<br />

Kosten letztlich entstehen werden, ob das daraus resultierende neue Marktangebot von den<br />

K<strong>und</strong>en auch angenommen wird, welcher Preis durchsetzbar ist, wie die Wettbewerber reagieren<br />

bzw. ob eine Prozessinnovation die erwarteten Effekte zeigt. Von daher verw<strong>und</strong>ert<br />

es auch nicht, dass Finanzierungsfragen immer wieder <strong>zur</strong> Behinderung von Innovationsaktivitäten<br />

führen, sei es, dass die Kosten von Innovationsprojekten als zu hoch eingeschätzt<br />

werden, sei es wegen eines als zu hoch wahrgenommenen Risikos, sei es aufgr<strong>und</strong> des<br />

Fehlens von konkreten Finanzierungsquellen <strong>zur</strong> Umsetzung von Innovationsideen.<br />

4.1 Verbreitung des Hemmnisses „Mangel an Finanzierungsquellen“.<br />

Zu hohe Innovationskosten, ein zu hohes wirtschaftliches Risiko <strong>und</strong> ein Mangel an Finanzierungsquellen<br />

stellen seit zehn Jahren die Spitze der Innovationshemmnisse in Industrie <strong>und</strong><br />

wissensintensiven Dienstleistungen Deutschlands (s. Tabelle 6) dar. In der Industrie stehen<br />

die zu hohen Innovationskosten in jeder betrachteten Periode an erster Stelle der Innovationshemmnisse<br />

<strong>und</strong> in den wissensintensiven Dienstleistungen ist teilweise auch das zu hohe<br />

wirtschaftliche Risiko das wichtigste Innovationshemmnis. Beide Hemmnisse hängen mit<br />

Finanzierungsfragen zusammen, liegen allerdings auch in der Natur der Innovationstätigkeit<br />

begründet. Hohe Kosten im Vergleich zu den stets ungewissen Erträgen sind Kennzeichen

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