Beiträge zur Mittelstands- und Strukturpolitik Nr. 37 - KfW
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Entwicklung <strong>und</strong> Struktur der Innovationsaktivitäten im Mittelstand 13<br />
Somit zeichnet sich für den Mittelstand insgesamt ein positives Bild hinsichtlich der Entwicklung<br />
seiner Innovationsaktivitäten ab. Dieser Trend ist vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Verschlechterung<br />
des konjunkturellen Umfelds umso bemerkenswerter. Während zwischen 2000 <strong>und</strong><br />
2002 die reale Wachstumsrate des BIP 4,6% betrug, waren es zwischen 2002 <strong>und</strong> 2004 lediglich<br />
1,5%. Allerdings ist anhand der <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Datenbasis, mit ihrem kurzen<br />
Beobachtungszeitraums, der eigentliche Auslöser der positiven Entwicklung der Innovationsaktivitäten<br />
von KMU nur un<strong>zur</strong>eichend zu ermitteln. So kann neben dem konjunkturellen<br />
Umfeld auch die Unternehmensstruktur als Erklärungsfaktor eine wichtige Rolle spielen.<br />
Deshalb sollen im Folgenden die vier Innovationsindikatoren genauer hinsichtlich ihrer Entwicklung<br />
in bestimmen Branchen, Größen-, Altersklassen <strong>und</strong> Regionen untersucht werden. 4<br />
3.1 Entwicklung der Innovationsindikatoren nach Branchen.<br />
Deutliche Zunahme der Innovatorenanteile in den wissensintensiven Dienstleistungen.<br />
Der positive Trend in der Innovatorenquote wird in nahezu allen Branchen widergespiegelt<br />
(vgl. Grafik 2). Allerdings hat der Anteil der Innovatoren zwischen 2002 <strong>und</strong> 2004 in manchen<br />
Branchen deutlich stärker zugenommen als in anderen. Insbesondere bei wissensintensiven<br />
Dienstleistern war der Anstieg mit einem Plus von 11%-Punkten auf 47% sehr hoch. Im Unterschied<br />
hierzu blieb der Anteil der innovierenden KMU im Bereich der nicht wissensintensiven<br />
Dienstleistungen im Beobachtungszeitraum unverändert bei 38%. Insgesamt ist die Innovatorenquote<br />
im gesamten Verarbeitenden Gewerbe deutlich höher als in den anderen<br />
Wirtschaftszweigen. Erwartungemäß zeichnen sich die FuE-intensiven Industrieunternehmen<br />
mit dem im Branchenvergleich eindeutig höchsten Innovatorenanteil von über 60% aus. Aber<br />
auch im nicht FuE-intensiven Verarbeitenden Gewerbe ist der Anteil innovierender KMU höher<br />
als in den wissensintensiven Dienstleistungen, wobei der Abstand in der Innovatorenquote<br />
zwischen diesen beiden Branchen von 2002 auf 2004 deutlich <strong>zur</strong>ückgegangen ist. Die<br />
wenigsten Innovatoren finden sich in der Baubranche mit einem Anteil von 30% im Jahr<br />
2004.<br />
4 An dieser Stelle gilt es nochmals zu verdeutlichen, dass der Fokus dieses Beitrags auf die deskriptive<br />
Darstellung der Innovatorenanteile gerichtet ist <strong>und</strong> nicht auf die Ableitung ursächlicher Faktoren,<br />
die das Innovationsverhalten von KMU bestimmen. Hierzu findet sich in Abschnitt 3.5 ein kurzer Exkurs,<br />
der die untersuchten Strukturmerkmale im Rahmen einer multivariaten Analyse beleuchtet.