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Johann Gottfried Herder. Versuch einer Biografie. - Robert Matthees ...

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freudiger und munterte ihn zur Mitarbeit auf. Den Meister ernst, und zeigte ihm nicht<br />

etwa nur“ [...] “, sondern ließ ihn selbst machen und erproben. Standhaftigkeit und<br />

Ernst in seinem Beruf, bis zum Tode. – Daher kann auch, wie mit Recht bemerkt ist,<br />

die Realisierung dieser Meisterprobe nicht wegbleiben, oder der ganze Geist des<br />

Grades und Ordens würde – ermordet.“<br />

Bei der Ritualreform forderte er vor allem strikte Anonymität, was seine Mitarbeit<br />

betraf:<br />

“Dann will ich mir Stunden erhaschen, wenn es auch in der Nacht sein sollte, um das<br />

reine Gebäude nach m<strong>einer</strong> Idee hinzustellen und es Ihrem Urteil zu übergeben. Mein<br />

Name bleibt dabei ewig verschwiegen.“<br />

Friedrich Ludwig Schröder stimmte dieser Bitte zu:<br />

“Kein Mensch soll erfahren, daß es Ihr Werk ist, wenn Sie nicht wollen.“ (Brief vom<br />

28. November 1800)<br />

Im Großen und Ganzen fasst der folgende Ausschnitt aus einem bereits im Rigaer<br />

Kapitel zitierten Brief <strong>Johann</strong> <strong>Gottfried</strong>s Wirkung auf die Freimaurerei sehr gut<br />

zusammen:<br />

“Daß Sie mit m<strong>einer</strong> Arbeit am Ende zufrieden sein werden, des bin ich gewiß. Wenn<br />

ich der Gesellschaft den Namen <strong>einer</strong> alten, ehrwürdigen, vielverdienten als echte<br />

Wahrheit erweise und sie für Zukunft von tummen Vermengungen mit Rosenkreuzern,<br />

Jesuiten, Tempelherren und so fort auf ewig sondre – mich dünkt, so hätte ich Dank<br />

verdienet.“<br />

Der geschwächte Körper des Geistlichen, der unter anderen an Gelbsucht litt,<br />

benötigte eine weitere Kur. Diesmal führte die Reise den Prediger Mitte 1803 über<br />

Lobeda, Roda, Gera, Zwickau nach Schneeberg, wo Sohn August – der Freiberger -,<br />

der ein Jahr zuvor zum Doktor der Philosophie promoviert wurde, als<br />

Bergamtsbeamter arbeitete. Inspiriert von der Natur beendete <strong>Johann</strong> <strong>Gottfried</strong> das<br />

Drama "Admetus Haus. Der Tausch des Schicksals.", ein Hohelied der<br />

Nächstenliebe.<br />

Nach zweiwöchigem Aufenthalt ging es über das vogtländische Adorf weiter ins<br />

westböhmische Franzenbad bei Eger, wo er einen Brief von Caroline empfangen<br />

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