Johann Gottfried Herder. Versuch einer Biografie. - Robert Matthees ...
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Schlussbemerkungen.<br />
Die Beerdigung fand am 21. Dezember 1803 um 21 Uhr statt. Der Sarg wurde<br />
unter Glockengeläut von den Angehörigen, verschiedenen Würdenträgern und<br />
zahlreichen lichtertragenden Schülern die wenigen Meter von der<br />
Generalsuperintendentur zur Stadtkirche begleitet. Seine letzte Ruhestätte fand der<br />
Prediger nahe dem Taufstein.<br />
Über seinem Grab wurde auf Anregung von <strong>Johann</strong>es von Müller ein Denkstein mit<br />
<strong>einer</strong> Schlange, die sich in ihren Schwanz beißt - Sinnbild der Ewigkeit -,<br />
angebracht (wobei der Kopf der Schlange oben und von einem Strahlenkranz<br />
umgeben ist). In der Mitte der Schlange sind die Buchstaben “AO“ - von Gott zu<br />
Gott - zu lesen und über den Buchstaben, allerdings noch innerhalb der Schlange<br />
stehen <strong>Herder</strong>s Lieblingsworte "Licht, Liebe, Leben" geschrieben.<br />
Die Eintragung im Totenbuch der Kirchengemeinde lautet:<br />
"Sonntag, den 18ten Dezember a.d. Abends 1/2 11 Uhr starb der Hochwürdige,<br />
Hochwohlgeborene und Hochgelehrte Herr, Herr <strong>Johann</strong> <strong>Gottfried</strong> von <strong>Herder</strong>,<br />
Magnificenz, Fürstl. Sachsen Weimarischer Oberkonsistorial Präsident,<br />
Oberhofprediger, General-Superintendent und Oberpfarrer an allhiesiger Stadtkirche<br />
zu St. Petri und Pauli, wie auch Ephorus der Fürstl. Sachsen Wilhelm Ernestinischen<br />
Gymnasiums im Anfange seines 60sten Lebensjahres, an Entkräftung, und wurde<br />
Mittwochs darauf, als den 21sten dito, abends 9 Uhr, in der Stadtkirche, rechter<br />
Hand, 3 Fuß vor dem Taufsteine, gegen der Mitternachtsseite beigesetzt, und zwar<br />
folgendermaßen: 1) ist von 8 bis 9 Uhr dreimal, 2mal mit der großen Glocke, alleine,<br />
zum drittenmale aber mit allen Glocken aus dem Stadt und Jacobsturme geläutet<br />
worden. Unter dem letzten wurden die Leiche aus der General-Superintendentur von<br />
12 Herren Landesgeistlichen als Adiunctis und 3 Pastoren an der Hand getragen,<br />
dabei 6 Marschälle, welches Fürstl. Secretarii waren, gewesen, welche sowohl die<br />
Leiche als Leichencondukt führten. Dieser bestand aus folgenden Personen, 2<br />
Secretarii eröffneten denselben, dann folgten die Herren Schullehrer des Fürstl.<br />
Gymnasii, die Herren Kandidaten und Herren Geistlichen, die Subalternen des<br />
Fürstlichen Oberconsistorii, die Herren Oberkonsistorialräte. Dann kamen die 2<br />
Herren Secretarii vor der Leiche, nach welcher wieder 2 Herren Secretarii und endlich<br />
die 5 hinterlassenen Herren Söhne folgten, welche sämtlich von Cavaliers geführt<br />
wurden. Der ganze Zug wurde von 60 Laternen, die Gymnasiasten trugen, beleuchtet.<br />
2) Bei Ankunft der Leiche in der Kirche wurde von dem Choro Musico a) die Motette:<br />
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