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Johann Gottfried Herder. Versuch einer Biografie. - Robert Matthees ...

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das zwei Jahre darauf in einem "Drama zur Musik" mit der Begleitung von <strong>Johann</strong><br />

Christoph Friedrich Bach, dem Sohn <strong>Johann</strong> Sebastian Bachs, erschien. Zwischen<br />

den beiden kam es ebenfalls zu <strong>einer</strong> engen Freundschaft, so dass der<br />

Kapellmeister auch <strong>Herder</strong>s Weihnachtsoratorium (lateinisch „orare“ bedeutet<br />

beten) "Die Kindheit Jesu" vertonte.<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Gottfried</strong> ging im selben Jahr für zwei Wochen wegen <strong>einer</strong> Hämorriden-Kur<br />

nach Pyrmont; eine Krankheit, die wegen der überwiegend sitzenden Tätigkeit, zu<br />

jener Zeit im Usus, also im allgemeinen Sprachgebrauch, als Krankheit von<br />

Gelehrten galt.<br />

Im August offenbarte Caroline ihrem Vormund Andreas Peter von Hesse ihre Liebe<br />

zu <strong>Johann</strong> <strong>Gottfried</strong> und teilte ihm ihren Wunsch zu <strong>einer</strong> Hochzeit mit. <strong>Herder</strong><br />

schrieb dem Vormund am 12. September:<br />

"Wie sehr danke ich nun auch m<strong>einer</strong> Einzigen, ewigen Freundin, daß sies besser, als<br />

ich gemacht und den ersten Schritt gethan.“ (Wohlgemerkt sehr außergewöhnlich für<br />

die damalige Zeit.)<br />

Zu s<strong>einer</strong> Verwunderung stimmte der sehr akkurate Herr der Angelegenheit zu.<br />

<strong>Herder</strong> erhielt vom Grafen daraufhin anderthalb Monate Heiratsurlaub und kam<br />

gegen Ende April 1773 bei s<strong>einer</strong> zukünftigen Gattin an. Am 2. Mai gaben sich die<br />

Beiden in Darmstadt das Jawort und erreichten wenige Wochen darauf ihre nun<br />

gemeinsame Heimat, Bückeburg.<br />

Ein weiteres Manifest - das bereits erwähnte Programmheft - des Sturm und Drang<br />

folgte im selben Jahr: "Von Deutscher Art und Kunst". Leider wurde es von Bode<br />

schlecht verlegt; der Schriftgrad wechselte willkürlich.<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Gottfried</strong> erarbeitete des weiteren mehrere Rezensionen für die "Allgemeine<br />

Deutsche Bibliothek" und für die "Frankfurter gelehrten Anzeigen".<br />

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