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GASTRO das Fachmagazin 11/22

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<strong>11</strong>6 KAFFEE<br />

<strong>11</strong>/20<strong>22</strong><br />

men. Kaffee aus Kolumbien gilt als mild<br />

und beerig, aus Brasilien nussig, aus Indonesien<br />

etwas erdiger und aus Äthiopien<br />

floral. Das alles sind Unterschiede,<br />

die die Vielfalt wiederspiegeln und Kaffee<br />

zu etwas ganz Besonderem machen<br />

können.<br />

Kaffeeanbaugebiete<br />

Die Region rund um den Äquator, entlang<br />

der tropischen und subtropischen<br />

Zone, <strong>das</strong> ist der sogenannte Kaffeegürtel,<br />

denn Kaffee ist eine empfindliche<br />

Pflanze und wächst nur unter bestimmten<br />

klimatischen Bedingungen.<br />

Zwei Sorten „Arabica“ und „Robusta“<br />

zählen inzwischen zu den Hauptsorten.<br />

Arabica ist dabei die beliebtere und<br />

macht etwa 70 Prozent der Weltproduktion<br />

aus, ist aromatisch und wächst bis<br />

1200 Meter Seehöhe. Robusta dagegen<br />

wächst in tieferen Lagen bis 800 Meter<br />

Seehöhe und schmeckt erdig bis holzig.<br />

Kräftige, schokoladige oder nussige<br />

Noten sind typisch, eine Erdnuss-Note<br />

im Abgang wird ihm nachgesagt. „Coffea<br />

stenophylla“ ähnelt im Geschmack<br />

dem Arabica, ist jedoch deutlich milder,<br />

er wird aber von dem bitteren Robusta<br />

inzwischen beinahe ganz verdrängt.<br />

Weitere Sorten, wie „Congensis“ (Kongokaffee)<br />

oder „Excelsa“ (Chari_kaffee)<br />

haben für den Export kaum Bedeutung.<br />

Rund um die Welt<br />

Arabica Kaffee stammt meist aus Lateinamerika,<br />

Ostafrika, Indien oder Papua-Neuguinea.,<br />

Robusta aus Westafrika,<br />

Uganda, Indonesien, Vietnam, aber<br />

auch aus Brasilien und Indien. Asiatische<br />

Länder wie Sumatra oder Java liefern<br />

säurearme Kaffees. Rohkaffee aus<br />

Indonesien wird gerne für dunkle Röstungen<br />

verwendet und Papua- Neuguinea<br />

produziert hochwertige Hochlandkaffees.<br />

Die Anbauländer Kenia und Äthiopien<br />

sind bekannt für ihre Hochlagen.<br />

Äthiopien liefert Sorten, die eine leicht<br />

fruchtige Note besitzen, so etwa aus<br />

Harrar mit exotischen Brombeer- oder<br />

Heidelbeeraromen. Aus Yirgacheffe, einer<br />

Region in Sidama, kommt Kaffee<br />

mit Zitrus-Noten. Kenia liefert terroirtypische<br />

Aromen, denn der rote, mineralstoffreiche<br />

Boden beeinflusst den<br />

Geschmack stark. Der Kaffee ist sehr<br />

säurereich mit einer Süße zugleich und<br />

ebenfalls sehr fruchtig. Er erinnert an<br />

Zitrone oder Beere, ist aber sehr harmonisch<br />

und rund.<br />

Mittelamerika ist typisch für milde,<br />

aromatische Kaffees, wobei der „Tarrazu“<br />

aus Costa Rica zu den besten Kaffees<br />

zählt, ausgewogen und aromatisch.<br />

El Salvador produziert säurearme<br />

und würzig duftende Kaffees und für<br />

Sorten aus Brasilien, als weltweit größtem<br />

und wichtigstem Kaffeeproduzenten,<br />

sind Süße und Vollmundigkeit typisch.<br />

Letztere schmecken eher schokoladig<br />

oder nussig im Abgang. Aus dem<br />

Hochland von Guatemala kommt bester<br />

Kaffee. Die Arabicavarianten „Bourbon“<br />

und „Typica“ liefern kräftige, vollmundige<br />

Aromen. Daher wird dieser<br />

Kaffee gerne als Single Origin vermarktet,<br />

ist aber auch in etlichen Espressomischungen<br />

zu finden.<br />

Oft sind Kaffees, die wir gerne trinken,<br />

Blends. Wie beim Wiskey werden Sorten<br />

gemischt, um einen runden, aber auch<br />

charakteristischen Kaffee mit bestimmten<br />

Aromen zu produzieren. Dieser Kaffee<br />

hat dann fast immer denselben Geschmack,<br />

unabhängig vom Jahr. Denn bei<br />

Kaffeemischungen ist es einfacher, einen<br />

gleichbleibenden Geschmack zu gewährleisten,<br />

dafür ist der erfahrene Röstmeister<br />

verantwortlich. Wer auf ganz typische<br />

Charaktere steht, der sollte zu sortenreinen<br />

Kaffees, den Single Origins, greifen.<br />

So bleibt es für den Kaffeetrinker immer<br />

spannend, neue Geschmacksnuancen<br />

wahrzunehmen und zu erfahren, <strong>das</strong>s<br />

Kaffee aus demselben Anbaugebiet auch<br />

unterschiedlich schmecken kann.

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