GASTRO das Fachmagazin 11/22
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Foto: HLPhoto / Adobe Stock<br />
„In der Hochsaison bestellen<br />
99 Prozent der Gäste Gansl“<br />
Zumindest von Anfang Oktober bis Ende Dezember könnte Rudis Beisl in Wien eigentlich<br />
auf eine Speisekarte verzichten. Denn wer in dieser Zeit <strong>das</strong> Lokal besucht, ordert in der Regel<br />
Gansl mit den klassischen Beilagen.<br />
Von Clemens Kriegelstein<br />
Es gibt einfach diese Lokale, in denen<br />
die Qual der Wahl, was man<br />
denn essen sollte, keine allzu große<br />
ist: Wer ins Schweizerhaus<br />
geht, hat hoffentlich Lust auf eine Stelze,<br />
beim Figlmüller stellen sich nicht nur<br />
Touristen für ein Schnitzel an und zum<br />
Plachutta gehen die meisten für einen<br />
Tafelspitz oder zumindest ein anderes<br />
gekochtes Stück Rindfleisch. Und wer<br />
zwischen Anfang Oktober und Ende<br />
Dezember Rudis Beisl auf der Wiedner<br />
Hauptstraße in Wien besucht, der wird<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Gansl<br />
ordern. Wie hoch der Gansl-Anteil bei<br />
den Bestellungen in der Hochsaison sei,<br />
wollte <strong>GASTRO</strong> von Wirt Christian Wanek<br />
(er hat im Jahr 2000 <strong>das</strong> Lokal von<br />
Vorgänger Rudi Stark – daher der Name<br />
– übernommen) wissen. Zwei Drittel?<br />
„Eher 99 Prozent“, lacht Wanek. Dass<br />
Rudis Beisl also bei fast allen Auflistungen<br />
der beliebtesten Gansl-Lokale<br />
Wiens an führender Stelle zu finden ist,<br />
hat wohl einen Grund.<br />
Dabei war <strong>das</strong> mit<br />
dem Gansl gar nicht geplant,<br />
sondern ist eher passiert,<br />
erklärt Wanek im Gespräch.<br />
„Ich habe halt im November<br />
Gansl auf der Karte<br />
gehabt – so wie viele andere Lokale<br />
auch. Aber irgendwie hat <strong>das</strong><br />
bei mir eine Eigendynamik bekommen,<br />
die klassischen Ganslwochen<br />
waren so schnell ausverkauft, <strong>das</strong>s