GASTRO das Fachmagazin 11/22
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<strong>11</strong>/20<strong>22</strong><br />
HOTELLERIE 179<br />
Schlosshotels definieren sich nicht nur durch ihre Architektur, sondern auch durch ihre Lage.<br />
Foto: Schloss Leopoldskron<br />
lesen ist, in welcher Burg einst der „Englische<br />
Patient“ zuhause war, warum es<br />
bei einem Schlosshotel-Wirt zu einem<br />
Polizeieinsatz kam oder wie ein Schlossherr<br />
und Winzer auf einem erloschenen<br />
Vulkan Rotwein keltert.<br />
Kulinarische Hotspots<br />
Bei den individuell geführten Hotels, deren<br />
Gründung im Jahr 1965 auf Schloss<br />
Leonstain in Kärnten mit 16 Betrieben<br />
erfolgte, spielt die Größe keine Rolle. Es<br />
geht um Kernkompetenz, um persönlichen<br />
Service und um Echtheit!<br />
Hinsichtlich Ausstattung gibt es keine<br />
klare Linie: Auch ein Zwei-Sterne<br />
Hotel kann dabei sein, wenn <strong>das</strong> Rundherum<br />
stimmt. Das gleiche gilt für die<br />
Verpflegung: In manchen Häusern ist<br />
nur die Nächtigung möglich, wiewohl<br />
viele Hotels der Gruppe mit exquisiter<br />
Kulinarik aufhorchen lassen. So ging im<br />
letzten Jahr der erste Michelin-Stern an<br />
<strong>das</strong> Parkhotel Holzner in Südtirol und<br />
die Burg Deutschlandsberg in der Steiermark<br />
darf sich über zwei Hauben im<br />
Gault Millau freuen. Chefkoch Karl Kollmann<br />
wurde damit zum Aufsteiger des<br />
Jahres gekürt.<br />
„Sommertrüffel schmiegen sich an<br />
hausgemachte Nudeln und eine Kräuterpaste<br />
mit einem Hauch Lavendel befördert<br />
<strong>das</strong> Hochlandrind zum Höhenpunkt<br />
des Menüs“, so die Tester. Das abendliche<br />
Gourmetmenü wird im Burgsaal mit historischem<br />
Flair serviert, <strong>das</strong> von Jasmin<br />
und Karl Kollmann kreiert wurde. Die<br />
24 Zimmer in einer Mischung aus barocken<br />
und modernen Elementen und <strong>das</strong><br />
Burgmuseum stehen stellvertretend für<br />
die Ausrichtung der Gruppe.<br />
www.burg-deutschlandsbergt.at<br />
Last but not least belohnte der österreichische<br />
Wirtshausführer den Gasthof<br />
Herrnhaus in Brixlegg mit der Auszeichnung<br />
„Weinwirt des Jahres 20<strong>22</strong>“. Gelungen<br />
ist dies durch Sohn Maximilian, der<br />
als Sommelier für den Weinkeller verantwortlich<br />
ist.<br />
In allen Belangen geht es in den<br />
Schlosshotels immer und <strong>das</strong> Persönliche,<br />
<strong>das</strong> Individuelle. Der Ausspruch<br />
info<br />
„Der Gast ist König“ findet hier seine<br />
Berechtigung. Präsident Franz Ladinser<br />
weiß um den besonderen Schatz, der in<br />
diesen Hotels verborgen liegt: „Der gemeinsame<br />
Nenner der Betriebe ist ihre<br />
historische Individualität, der Charme<br />
des Vergangenen und Gelebten, die regionale<br />
Verwurzelung, der persönliche<br />
Führungsstil, die individuelle Gastfreundschaft<br />
und der Mix aus Modernität<br />
und Tradition“.<br />
Als wohl typischsten Vertreter der<br />
Gruppe bezeichnet der Präsident <strong>das</strong><br />
Schloss Leopoldskron in Salzburg, und<br />
<strong>das</strong> älteste ist seines Wissens <strong>das</strong> Hotel<br />
Altstadt Vienna.<br />
www.experiencecharacter.com<br />
Heute ist jedes Hotel zumindest einem der Themen-Schwerpunkte<br />
„Ruf der Alpen“, „Esskultur“, „Rückzugsorte“, „Reise durch die Zeit“,<br />
„Geschichte leben“ oder „Märchenhaft“ zugeordnet.<br />
Diese Tools sind für Mitglieder verpflichtend:<br />
› Tafel auf dem Haus<br />
› Wappen auf der Homepage<br />
› Verlinkung im Newsletter<br />
Es gibt 2 x monatlich ein Treffen: Die Kontinuität im Auftritt zu<br />
gewährleisten, ist für Franz Ladinser eine wesentlicher Bestandteil<br />
seiner Aufgaben. Fast täglich ruft er einige Mitglieder an, wenn von<br />
seiner Mitarbeiterin Hannah die Message kommt, <strong>das</strong>s irgendetwas<br />
fehlt. Und warum fehlen Dinge? „Weil die Mitglieder z.T. den Wert der<br />
Mitgliedschaft nicht erkennen“, so Ladinser.