ohne - Kreon
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Internistische Konsequenzen nach<br />
totaler und partieller Pankreasresektion<br />
Die internistischen Konsequenzen sind kompliziert, auch deswegen, weil die<br />
Operationen individuell erfolgen. „Maßgeschneidert“ müssen erkrankte Organteile<br />
entfernt werden, die verbleibenden Organe neu zusammengefügt werden. Die<br />
Funktionsausfälle sind deswegen unterschiedlich groß (siehe auch Kapitel „Resektion<br />
der Bauchspeicheldrüse – relevante Gesichtspunkte für Begutachtungen<br />
nach dem Schwerbehindertengesetz“ s. S. 22). Im Folgenden werden deswegen<br />
zunächst die typischen Ergebnisse nach totaler Pankreatektomie dargestellt,<br />
danach folgen die Konsequenzen nach partieller Pankreatektomie.<br />
Bei einer totalen Pankreatektomie werden neben dem Pankreas noch das Duodenum,<br />
2 /3 des Magens, die Gallenblase und die Milz entfernt. Ferner muss der<br />
Gallengang, der normalerweise in den Zwölffingerdarm mündet, in eine separate<br />
Dünndarmschlinge neu eingepflanzt werden. Aus diesen Veränderungen ergeben<br />
sich vielfältige Probleme.<br />
1. Diabetes mellitus Typ 3C = pankreopriver D. m.<br />
Bei der totalen Pankreatektomie werden mit dem Inselapparat, dem endokrinen<br />
Funktionsteil der Bauchspeicheldrüse, die insulin- und glukagonbildenden<br />
Zellen entfernt. Damit wird das blutzuckersenkende (Insulin) und das<br />
blutzuckersteigernde (Glukagon) Hormon beseitigt. Glukagon verhindert beim<br />
Gesunden durch Erhöhung des Blutzuckers, dass durch Unterzuckerungen<br />
Schäden am Gehirn und anderen Organen entstehen. Die Blutzuckereinstellung<br />
der Patienten ist also sehr labil. Kleinste Insulindosen können bei zu geringem<br />
Nahrungsangebot oder besonderer körperlicher Anstrengung zu Hypoglykämien<br />
führen. Der Grundbedarf an Insulin ist nach unseren Untersuchungen mit<br />
durchschnittlich 27 I. E. pro Tag deutlich geringer als der bei gesunden Menschen<br />
mit ca. 40 I. E.. Spätkomplikationen des Diabetes an Gefäßen, Nieren<br />
oder Augen werden bei diesen Patienten seltener beobachtet, dafür kommt es<br />
nahezu regelmäßig zu einer Polyneuropathie (sensibel, motorisch, vegetativ).<br />
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