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Studienführer r e v i t a n r e t l A vierter - fokus: DU

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dem Gedanken gespielt, nach Südamerika<br />

oder Südafrika zu gehen. Die politische sowie<br />

jobtechnische Lage war jedoch in beiden<br />

Ländern derzeit kritisch, somit kam ich auf die<br />

Idee, auf der Südhalbkugel noch etwas sonnenwärts<br />

zu fliegen.<br />

Was hast du dort gemacht und was<br />

war deine Aufgabe?<br />

Ich habe ein Praktikum in einem Biomedical<br />

Engineering Lab (OBEL) an der dortigen<br />

Universität (University of Western Australia)<br />

gemacht. Das Projekt untersuchte Störungen<br />

der Luftwege bei Menschen mit Atmungsstörungen.<br />

Dazu wurde ein System entwickelt,<br />

das basierend auf Lichtwellen, die Atemwege<br />

nahezu in Echtzeit untersuchen kann. Meine<br />

Aufgabe war es nun, die Atemwege aus diesen<br />

Daten zu segmentieren und als 3D-Geometrie<br />

abzuspeichern.<br />

Welche Schwierigkeiten haben sich dir<br />

bezüglich deines studentischen bzw.<br />

normalen Alltags in den Weg gestellt?<br />

Schwierigkeiten gibt es überall. Die Probleme,<br />

Wie lange im Voraus musstest du anfangen,<br />

deinen Auslandsaufenthalt zu<br />

organisieren?<br />

Ich habe ein Jahr vorher angefangen.<br />

Was gab es im Speziellen zu beachten?<br />

Ich war so „ehrgeizig“ (Freunde bezeichneten<br />

es als „verrückt“), alles allein machen zu wollen.<br />

Habe demnach von Praktikumsplatz, über<br />

Visum, Flug und Versicherungen alles alleine<br />

organisiert. Das raubt enorm viel Zeit und Nerven.<br />

Ich würde jedem empfehlen, sich vorher<br />

ausgiebig zu informieren, welche Organisationen<br />

es gibt, die einem helfen, denn allein den<br />

Bürokratiekrieg zu führen, macht nicht nur<br />

„kirre“, sondern kann phasenweise auch sehr<br />

entmutigend wirken. Wer ins Ausland möchte,<br />

die sich bei mir zeigten, haben weniger etwas<br />

mit einer speziellen Kultur, sondern eher mit<br />

gesellschaftlichen Ansichten zu tun. Mein<br />

australischer Betreuer hat lange Zeit in namhaften,<br />

erfolgreichen Unternehmen gearbeitet<br />

und war daher einen Universitätsalltag und<br />

den Umgang mit Studenten nicht gewohnt –<br />

daher eine synergetische Betreuung schwer zu<br />

erreichen. Die wohl größte Herausforderung<br />

war, ihn zu überzeugen, dass Frauen, die programmieren<br />

können, keine Hexen sind (auch<br />

wenn das für ihn schwer war! :) ). Aber mit<br />

Ansichten wie diesen kann man auch noch in<br />

Deutschland überrascht werden.<br />

Eine zweite Schwierigkeit, die sich zu dem<br />

Zeitpunkt schon in Perth (einer NICHT-Workand-Travel-Kommerzstadt)<br />

abzeichnete, war<br />

eine geeignete Bleibe zu finden. Die Miet- und<br />

Lebenskosten schießen gegenwärtig in Australien<br />

in die Höhe, angekurbelt durch zu viele<br />

Touristen und die Krise.<br />

Was hat dich an „deinem“ Land am<br />

meisten gereizt?<br />

Ich mag den Englischen Humor sehr, wollte<br />

sollte vielleicht folgende Sachen verinnerlichen:<br />

- sich früh genug erkundigen: oft bieten Professoren<br />

interessante Angebote an oder unterhalten<br />

sehr gute Kontakte ins Ausland. Es<br />

gibt auch viele Tauschbörsen, Vermittlungsagenturen,<br />

etc an der Uni oder im Netz.<br />

- Ganz wichtig: Immer freundlich sein, damit<br />

erreicht man in Büros und auf Ämtern sehr<br />

sehr viel! :)<br />

Welche Hinweise möchtest du interessierten<br />

Studenten mit auf den Weg<br />

geben?<br />

Wer die Möglichkeit hat, ins Ausland zu gehen,<br />

sollte diese nutzen. Für mich hat es alles verändert<br />

und ich werde nach meinem Abschluss<br />

auch noch mal für länger weggehen.<br />

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