Studienführer r e v i t a n r e t l A vierter - fokus: DU
Studienführer r e v i t a n r e t l A vierter - fokus: DU
Studienführer r e v i t a n r e t l A vierter - fokus: DU
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
118<br />
dem Gedanken gespielt, nach Südamerika<br />
oder Südafrika zu gehen. Die politische sowie<br />
jobtechnische Lage war jedoch in beiden<br />
Ländern derzeit kritisch, somit kam ich auf die<br />
Idee, auf der Südhalbkugel noch etwas sonnenwärts<br />
zu fliegen.<br />
Was hast du dort gemacht und was<br />
war deine Aufgabe?<br />
Ich habe ein Praktikum in einem Biomedical<br />
Engineering Lab (OBEL) an der dortigen<br />
Universität (University of Western Australia)<br />
gemacht. Das Projekt untersuchte Störungen<br />
der Luftwege bei Menschen mit Atmungsstörungen.<br />
Dazu wurde ein System entwickelt,<br />
das basierend auf Lichtwellen, die Atemwege<br />
nahezu in Echtzeit untersuchen kann. Meine<br />
Aufgabe war es nun, die Atemwege aus diesen<br />
Daten zu segmentieren und als 3D-Geometrie<br />
abzuspeichern.<br />
Welche Schwierigkeiten haben sich dir<br />
bezüglich deines studentischen bzw.<br />
normalen Alltags in den Weg gestellt?<br />
Schwierigkeiten gibt es überall. Die Probleme,<br />
Wie lange im Voraus musstest du anfangen,<br />
deinen Auslandsaufenthalt zu<br />
organisieren?<br />
Ich habe ein Jahr vorher angefangen.<br />
Was gab es im Speziellen zu beachten?<br />
Ich war so „ehrgeizig“ (Freunde bezeichneten<br />
es als „verrückt“), alles allein machen zu wollen.<br />
Habe demnach von Praktikumsplatz, über<br />
Visum, Flug und Versicherungen alles alleine<br />
organisiert. Das raubt enorm viel Zeit und Nerven.<br />
Ich würde jedem empfehlen, sich vorher<br />
ausgiebig zu informieren, welche Organisationen<br />
es gibt, die einem helfen, denn allein den<br />
Bürokratiekrieg zu führen, macht nicht nur<br />
„kirre“, sondern kann phasenweise auch sehr<br />
entmutigend wirken. Wer ins Ausland möchte,<br />
die sich bei mir zeigten, haben weniger etwas<br />
mit einer speziellen Kultur, sondern eher mit<br />
gesellschaftlichen Ansichten zu tun. Mein<br />
australischer Betreuer hat lange Zeit in namhaften,<br />
erfolgreichen Unternehmen gearbeitet<br />
und war daher einen Universitätsalltag und<br />
den Umgang mit Studenten nicht gewohnt –<br />
daher eine synergetische Betreuung schwer zu<br />
erreichen. Die wohl größte Herausforderung<br />
war, ihn zu überzeugen, dass Frauen, die programmieren<br />
können, keine Hexen sind (auch<br />
wenn das für ihn schwer war! :) ). Aber mit<br />
Ansichten wie diesen kann man auch noch in<br />
Deutschland überrascht werden.<br />
Eine zweite Schwierigkeit, die sich zu dem<br />
Zeitpunkt schon in Perth (einer NICHT-Workand-Travel-Kommerzstadt)<br />
abzeichnete, war<br />
eine geeignete Bleibe zu finden. Die Miet- und<br />
Lebenskosten schießen gegenwärtig in Australien<br />
in die Höhe, angekurbelt durch zu viele<br />
Touristen und die Krise.<br />
Was hat dich an „deinem“ Land am<br />
meisten gereizt?<br />
Ich mag den Englischen Humor sehr, wollte<br />
sollte vielleicht folgende Sachen verinnerlichen:<br />
- sich früh genug erkundigen: oft bieten Professoren<br />
interessante Angebote an oder unterhalten<br />
sehr gute Kontakte ins Ausland. Es<br />
gibt auch viele Tauschbörsen, Vermittlungsagenturen,<br />
etc an der Uni oder im Netz.<br />
- Ganz wichtig: Immer freundlich sein, damit<br />
erreicht man in Büros und auf Ämtern sehr<br />
sehr viel! :)<br />
Welche Hinweise möchtest du interessierten<br />
Studenten mit auf den Weg<br />
geben?<br />
Wer die Möglichkeit hat, ins Ausland zu gehen,<br />
sollte diese nutzen. Für mich hat es alles verändert<br />
und ich werde nach meinem Abschluss<br />
auch noch mal für länger weggehen.<br />
Fakten in Kürze: