2. Zwischenbericht - Werkstatt Pflegestützpunkte
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7.2 Ansätze zur Weiterentwicklung der Vernetzungsstrukturen<br />
Neben der Erfassung aller Hilfs- und Unterstützungsangebote ist die Weiterentwicklung der Vernetzungsstrukturen<br />
eine weitere Kernaufgabe des Care Management im Pflegestützpunkt. Grundsätzlich<br />
können unterschiedliche Aufgaben und Ziele der Vernetzung benannt werden.<br />
Bei der Vernetzung der Leistungserbringer wird im § 92 c SGB XI explizit auf die integrierte Versorgung<br />
hingewiesen. Durch das Inkrafttreten des GKV- Wettbewerbsstärkungssgesetzes im Jahre<br />
2007 ist es auch für Pflegeeinrichtungen möglich, mit Institutionen des medizinischen Sektors<br />
Verträge der Integrierten Versorgung nach § 140 a–e SGB V zu schließen. In den Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong>n<br />
wurden solche Verträge bislang nicht angewandt. Allerdings gibt es viele regelmäßig<br />
stattfindende Gespräche, Arbeitsgruppen und andere Gremien, bei denen Möglichkeiten der<br />
Kooperation erörtert werden. Die Akteurinnen und Akteure der Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong> berichten<br />
in diesem Zusammenhang immer wieder, dass einige Kooperationen nur zu Stande kommen<br />
und funktionieren, weil sie gerade nicht vertraglich geregelt sind. Es besteht ein breiter Konsens<br />
darüber, dass bei der Netzwerkarbeit vor allem die persönlichen Kontakte und die daraus entstehenden<br />
Absprachen eine hohe Verlässlichkeit haben. Ein weiterer Aspekt, der diese These unterstützt,<br />
besteht darin, dass Absprachen zwischen den direkt am Hilfeprozess beteiligten Mitarbeitenden<br />
der Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong> auf der einen Seite und dem Leistungserbringer auf der<br />
anderen Seite getroffen werden ohne dabei eine oft sehr verschachtelte Hierarchiestruktur einbeziehen<br />
zu müssen. Ähnliche Erfahrungen werden bei der Zusammenarbeit der Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong><br />
mit den Pflegekassen berichtet: Nach Einschätzung vieler Mitarbeitenden der Pilot-<br />
<strong>Pflegestützpunkte</strong> funktioniert der Austausch mit den Kassenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern<br />
vor Ort sehr gut, ohne dass dies durch Verträge geregelt werden muss.<br />
Diese Beobachtungen zeigen, dass Netzwerkarbeit sehr vom persönlichen Austausch der Beteiligten<br />
abhängig ist und vieles auch über Absprachen erreicht werden kann.<br />
Die Beobachtungen in den Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong>n haben in Bezug auf die Vernetzung des<br />
bürgerschaftlichen Engagements gezeigt, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung für ehrenamtliche<br />
Hilfeleistungen sehr hoch ist. Es gibt bereits eine breite Palette von unterschiedlichen Angeboten.<br />
Darunter fallen z. B.<br />
Besuchsdienste, um sozial isolierten Menschen Gesellschaft zu leisten<br />
Selbsthilfegruppen zu ganz unterschiedlichen Themen<br />
Fahrdienste, um Besuche von Freizeitveranstaltungen oder Arztbesuche und andere notwendige<br />
Termine zu ermöglichen<br />
Freizeitangebote wie Seniorennachmittage mit Kaffee und Kuchen, Computerkurse, Sportangebote<br />
oder Spielnachmittage<br />
In der Regel läuft die Koordinierung und Vernetzung des bürgerschaftlichen Engagements über<br />
die Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong>, die alle Angebote erfassen und den Rat- und Hilfesuchenden entsprechende<br />
Informationen zur Verfügung stellen. Dabei zeigen die Erfahrungen der Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong>,<br />
dass die Akteurinnen und Akteure des bürgerschaftlichen Engagements häufig<br />
sehr an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Sie sehen die Möglichkeit, über die <strong>Pflegestützpunkte</strong><br />
mehr Betroffene zu erreichen und über ihre Leistungen zu informieren. Im Rahmen der<br />
Zusammenarbeit bieten viele Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong> auch ihre Räumlichkeiten für Informationsveranstaltungen,<br />
Gruppentreffen oder Sprechstunden an.<br />
Instrumente, Praxisbeispiele und Lösungsansätze zum Betrieb von <strong>Pflegestützpunkte</strong>n 73