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2. Zwischenbericht - Werkstatt Pflegestützpunkte

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Darüber hinaus gibt es auch viele Beispiele, bei denen die Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong> eine weitergehende<br />

Rolle bei der Initiierung und Koordinierung des bürgerschaftlichen Engagements übernehmen.<br />

So gibt es beispielsweise in Köln ein Projekt, bei dem erfahrene Menschen zum ehrenamtlichen<br />

Engagement motiviert werden. In Lagenhagen besteht eine Zusammenarbeit mit dem<br />

Mehrgenerationenhaus bezüglich ehrenamtlicher Hilfeleistungen für onkologisch Erkrankte. In<br />

Jena werden Schulungen für ehrenamtliche Seniorenbegleiterinnen und -begleiter in Kooperation<br />

mit dem DRK und der Evangelischen Erwachsenbildung durchgeführt. Des Weiteren koordinieren<br />

viele Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong> selbst Ehrenamtbörsen, wie beispielsweise in Flensburg mit<br />

über 1000 ehrenamtlich tätigen Personen, mit denen auch in unterschiedlichen Projekten zusammengearbeitet<br />

wird. In Hettstedt soll speziell eine Arbeitsstelle geschaffen werden, deren Aufgabe<br />

im Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen besteht.<br />

Bürgerschaftlich engagierte Menschen übernehmen in einigen Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong>n aber<br />

auch Kernaufgaben. So kümmern sich beispielsweise in Berlin-Kreuzberg ehrenamtlich Tätige um<br />

die Dateneingabe und -recherche der Hilfs- und Unterstützungsangebote und leisten Unterstützung<br />

beim Telefondienst.<br />

Das bürgerschaftliche Engagement kann auch eine „Türöffnerfunktion“ übernehmen, wenn es<br />

darum geht, auf die Leistungen des Stützpunktes aufmerksam zu machen und einen niedrigschwelligen<br />

Zugang zu ermöglichen. So gibt es in Berlin Treptow-Köpenick präventive Hausbesuche,<br />

bei denen die ehrenamtlich Tätigen auch auf die Leistungen des <strong>Pflegestützpunkte</strong>s aufmerksam<br />

machen. In Denkendorf wird bei einem regelmäßigen Treffen aller Anbieter von<br />

ehrenamtlichen Besuchsdiensten u. a. besprochen, welche Menschen bislang nicht besucht werden<br />

und eventuell einen Hilfebedarf haben.<br />

Neben der Vernetzung gilt es auch den regelmäßigen und zielgerichteten Informationsaustausch<br />

zwischen allen Beteiligten zu gewährleisten. Diese Aufgabe wird vom Care Management in der<br />

Form wahrgenommen, dass alle bisher stattgefundenen Treffen unterschiedlicher Akteurinnen<br />

und Akteure erfasst und ausgewertet werden. Darauf aufbauend sollte geklärt werden, ob die<br />

bisherigen Treffen ausreichen, um den notwendigen Austausch zur Erfüllung der Kernleistungen<br />

der <strong>Pflegestützpunkte</strong> und der Pflegeberatung zu gewährleisten. Andernfalls müssten die Treffen<br />

modifiziert werden oder es müssten weitere organisiert werden. Tabelle 9 stellt die bisher im<br />

Umfeld der Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong> etablierten Austauschmöglichkeiten ebenso vor wie solche,<br />

die im Verlauf des Projektes neu initiiert wurden.<br />

Akteurinnen und Akteure vieler Pilot-<strong>Pflegestützpunkte</strong> nehmen an den bereits etablierten Veranstaltungen<br />

teil und übernehmen dort auch teilweise die Moderation oder Fachbeiträge. Beispielsweise<br />

bringt der Pilot-Pflegestützpunkt Gladenbach aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />

Fallbeispiele aus seiner praktischen Arbeit regelmäßig in unterschiedliche Gremien auf Landes- und<br />

Landkreisebene ein.<br />

In Zukunft ist es vorstellbar, dass auch die Sozialplanung der Kommunen immer mehr mit der Arbeit<br />

der <strong>Pflegestützpunkte</strong> verbunden wird. So könnten z.B. Informationen über die demografische<br />

Entwicklung und über die Wohnsituation im Umfeld des <strong>Pflegestützpunkte</strong>s mit Daten der<br />

Pflegestatistik in Beziehung gebracht werden, um Koordinierungsbedarfe durch <strong>Pflegestützpunkte</strong><br />

aufzuzeigen.<br />

74 Instrumente, Praxisbeispiele und Lösungsansätze zum Betrieb von <strong>Pflegestützpunkte</strong>n

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