Abschlussbericht BLK-Projekt - Hochschule für Wirtschaft und Recht ...
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zugr<strong>und</strong>e liegenden dynamischen Qualitätsverständnisses) definiert als „… die formalisierte Ent-<br />
scheidung darüber, ob der Akkreditierungsgegenstand, hier also Studiengänge, bestimmten Stan-<br />
dards entspricht.“ 36 Sie wird gemäß dem Peer-Review-Prinzip durchgeführt <strong>und</strong> mündet in eine Zertifi-<br />
zierung auf Basis definierter verbindlicher (externer) Kriterien. Diese müssen so formuliert sein, dass<br />
sie sich zur Überprüfung der Übereinstimmung mit einem externen Standard (Dimensionen, Ziel <strong>und</strong><br />
Zweck, fachlich inhaltliche Güte <strong>und</strong> formale Korrektheit), zur Begründung <strong>für</strong> eine klare Ja/Nein-<br />
Entscheidung eignen <strong>und</strong> leicht verständlich sind. 37<br />
Bei der Entwicklung von Kriterien <strong>und</strong> Strukturvorgaben <strong>für</strong> duale Studiengänge wurde daher im vorliegenden<br />
<strong>Projekt</strong> von folgenden Prämissen <strong>und</strong> damit folgendem Qualitätsverständnis ausgegangen:<br />
(1) Duale Studiengänge sind Bestandteil des neuen gestuften Studiensystems <strong>und</strong> daher in das bestehende<br />
Akkreditierungssystem einzugliedern. Sie verfolgen spezifische Ziele, die wie auch die Mittel<br />
zu ihrer Erreichung zu überprüfen sind. Die Ziele werden regelmäßig von <strong>Hochschule</strong> <strong>und</strong> Kooperationsunternehmen<br />
überprüft. Dies spricht generell <strong>für</strong> einen dynamischen Qualitätsansatz im Sinne von<br />
„fitness of purpose/fitness for purpose“, der nach der Existenz, Transparenz <strong>und</strong> Validität der angegebenen<br />
Ziele fragt <strong>und</strong> einen regelmäßigen Kreislauf von der Planung bis zur Optimierung eines Studienganges<br />
nach sich zieht. 38<br />
(2) Duale Studiengänge weisen aufgr<strong>und</strong> der besonderen Verzahnung von Theorie <strong>und</strong> Praxis einen<br />
spezifischen „Mehrwert“ auf. Dieser wird durch den wechselseitigen Bezug von Inhalten, den Einsatz<br />
von spezifischen Verzahnungsinstrumenten <strong>und</strong> Lehr-/ Lernmethoden erreicht, wobei den Interessen<br />
der „K<strong>und</strong>en“, hier: der Studierenden, im Sinne der Erreichung eines spezifischen Berufsziels Rechnung<br />
getragen wird. Insofern spielen auch Qualitätsaspekte eine Rolle, die sich an der K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
<strong>und</strong> dem Gegenwert <strong>für</strong> Investitionen orientieren. 39 Vorgegebene Standards sind nach Ansicht<br />
der <strong>Projekt</strong>beteiligten jedoch nicht gänzlich auszuschließen. Da<strong>für</strong> sprechen einerseits z.B. Vorgaben<br />
in ausbildungsintegrierenden Modellen mit IHK- oder anderen regulierten Berufsabschlüssen. Andererseits<br />
kann der Bezug auf Standards sinnvoll sein, um Schnittstellen zwischen Studienprogrammen<br />
transparent zu gestalten (z.B. bei der Anrechnung von außerhochschulischen Lernerfahrungen) <strong>und</strong><br />
im Verhältnis zu Dritten (hier: dem Lernort Betrieb) Programmklarheit zu schaffen. 40<br />
(3) Hinzu kommt in dualen Studiengängen die Besonderheit der unterschiedlichen Struktur der Kooperationsunternehmen<br />
(Großunternehmen, KMU, regionale vs. b<strong>und</strong>esweite Verteilung). Dies erfordert<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich ein offenes <strong>und</strong> anpassungsfähiges Qualitätsverständnis.<br />
36<br />
Hopbach (2007b), S. 2.<br />
37<br />
Vgl. Hopbach (2007b), S. 3. Aufgr<strong>und</strong> der Referenz auf so genannte „Standards“ mit Hilfsfunktion entsteht ein gewisser Widerspruch<br />
zum relativen Qualitätsansatz, wonach keine Orientierung an Mindeststandards erfolgt. Im Sinne des vorliegenden <strong>Projekt</strong>es werden<br />
unter „Standards“ Kriterien verstanden, die auch eine Qualitätsverbesserung zulassen, also dynamischen Charakter haben.<br />
38<br />
Vgl. Carstensen/Hofmann (2004), S. 16 f.<br />
39<br />
Vgl. Carstensen/Hofmann (2004), S. 9 f.<br />
40<br />
Vgl. hierzu Kohler (2004), S. 23 f. <strong>und</strong> Hopbach (2007b), S. 3.<br />
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