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Abschlussbericht BLK-Projekt - Hochschule für Wirtschaft und Recht ...

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3.1.3 Duale Modelle<br />

In der Literatur besteht Konsens, dass duale Studiengänge in großer Vielfalt angeboten werden. 1996<br />

erfolgte erstmals von Seiten des HIS der Versuch einer Klassifizierung, der in der Folgezeit weiterentwickelt<br />

wurde. 72<br />

Die erste Klassifizierung erfolgte auf Basis einer Untersuchung von Fachhochschulstudiengängen.<br />

Dabei wurden duale Studiengänge nach strukturellen Gesichtspunkten bzw. danach unterschieden,<br />

auf welche Weise <strong>und</strong> mit welcher Intensität berufliche <strong>und</strong> Hochschulbildung integriert sind.<br />

Dies führte zu den drei Gr<strong>und</strong>typen von „ausbildungsintegrierenden“ (ai; Verknüpfung von Studium<br />

<strong>und</strong> beruflicher Erstausbildung), „berufsintegrierenden“ (bi, Verknüpfung mit fachlich verwandter beruflicher<br />

Tätigkeit) <strong>und</strong> „berufsbegleitenden“ (bb; Organisation des Studiums, sodass dieses mit einer<br />

beruflichen Tätigkeit zu vereinbaren ist) Studiengängen. 73<br />

Diese Typisierung wurde vom BIBB weiter differenziert. Dies erfolgte mit der Zielsetzung der besseren<br />

Eignung <strong>für</strong> die Berufs- <strong>und</strong> Studienberatung. Entscheidend waren die Perspektive von Studierenden<br />

<strong>und</strong> das Kriterium, ob sich duale Studienangebote eher dem Erstausbildungs- oder dem Weiterbildungsbereich<br />

zuordnen lassen. 74 In die erste Gruppe fallen ai-Studienangebote, während bb-<br />

Studiengänge der Weiterbildung dienen. Aufgr<strong>und</strong> der Problematik, dass bi-Angebote sowohl <strong>für</strong> Interessenten<br />

mit beruflicher Zugangsvoraussetzung (Berufsausbildung oder je nach B<strong>und</strong>esland ggf. mit<br />

entsprechender Berufserfahrung) als auch <strong>für</strong> Interessenten ohne berufliche Ausbildung oder Erfahrung<br />

im Rahmen des Forschungsprojekts vorzufinden waren, führte das BIBB eine weitere Gruppe,<br />

nämlich pi-Studiengänge ein. Kennzeichen dieser Modelle sind nach der BIBB-Klassifizierung, dass<br />

die Studienangebote praktische Tätigkeiten in unterschiedlichem Umfang in das Studium integrieren<br />

<strong>und</strong> keine berufliche Zugangsvoraussetzung gefordert wird. 75<br />

Das IW mit der Datenbank AusbildungPlus wie auch der DIHK gehen bei dualen Studiengängen im<br />

engeren Sinne nur von ai-Studiengängen aus, da bei diesen Modellen zwar eine Verzahnung von<br />

Studium <strong>und</strong> Berufstätigkeit, aber keine Abstimmung von Inhalten oder Zielen erfolgt. 76<br />

72<br />

Holtkamp (1996), S. 6-8, sieht Unterscheidungen, wie sie das IW vorgeschlagen hat, eher kritisch: dass „… das Studium phasenweise<br />

[Hervorhebung Verfasser] im Unternehmen <strong>und</strong> in der <strong>Hochschule</strong> stattfindet“. Sie entspreche eher der Studienrealität, denn einem<br />

einheitlichen Konzept. Dies gelte ebenso <strong>für</strong> sehr formale Auffassungen, wonach die Lernorte kontinuierlich miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

sind. Beides vermöge nicht die Gesamtheit der Studienangebote zu erfassen. HIS selbst unterscheidet nach Art <strong>und</strong> Intensität der<br />

dualen (beruflichen, Hochschul-) Ausbildungen <strong>und</strong> kommt zu drei Gr<strong>und</strong>typen <strong>und</strong> – bei Unterscheidung nach organisatorischen Gesichtspunkten<br />

– zu 12 Zeitmodellen, vgl. S. 6 <strong>und</strong> 8. HIS stellte damals unter anderem fest, dass selbst bei ausbildungsintegrierenden<br />

Studiengängen eine deutliche inhaltliche Beziehung zwischen den Lernorten eher die Ausnahme als die Regel sei, vgl. S. 7.<br />

73<br />

Vgl. Holtkamp (1996), S. 6; Schmidt (2002), S. 71, <strong>und</strong> Mielenhausen/Steinkamp (2007), S. 3.<br />

74<br />

Die Klassifizierung des BIBB scheint sich nach Meinung von Mielenhausen/Steinkamp (2007), zu etablieren, vgl. S. 3. Im vorliegenden<br />

<strong>Projekt</strong> soll entgegen der Aussage der genannten Autoren von „-integrierenden“ anstelle von „-integrierten“ Formen gesprochen werden.<br />

75<br />

Vgl. Mucke (2003a), S. 4.<br />

76<br />

Vgl. Becker (2006), S. 10.<br />

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