Abschlussbericht BLK-Projekt - Hochschule für Wirtschaft und Recht ...
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3.4 Anrechnung beruflicher Qualifikationen <strong>und</strong> Erfahrungen auf die Hochschulbildung<br />
Im Hinblick auf die Anrechnung von außerhochschulisch erworbenen Leistungen stellt der Bereich der<br />
vor dem Studium erworbenen Kompetenzen einen Teil der ungelösten Probleme in dualen Studiengängen<br />
dar. Dabei geht es sowohl um formal erworbene Qualifikationen als auch um nicht-zertifizierte<br />
informelle Erfahrungen.<br />
Auf europäischer Ebene gibt es insbesondere in England <strong>und</strong> Frankreich entwickelte Verfahren; hierzu<br />
gehören vor allem die „APEL“ (Accreditation of Prior Experiencial Learning) <strong>und</strong> „APCL“ (Accreditation<br />
of Prior Certified Learning) genannten Methoden. In Deutschland existieren bisher jedoch keine<br />
umfangreichen Erfahrungen mit Anrechnungsverfahren. So wurde noch im Oktober 2003 bei einem<br />
Workshop des <strong>BLK</strong>-Leistungspunkteprojekts festgestellt, dass bisherigen Verfahren noch subjektiv<br />
geprägt sind <strong>und</strong> nur auf quantitative Aspekte, nicht jedoch auf Kompetenzen ausgerichtet sind. 175<br />
Im Rahmen des auslaufenden <strong>BLK</strong>-Modellversuchsprogramms zu dualen Studiengängen haben sich<br />
insbesondere das WAWIP-<strong>Projekt</strong> der FH Fulda in Kooperation mit der Universität Kassel 176 <strong>und</strong> die<br />
<strong>Hochschule</strong> Harz mit Anrechnungsverfahren beschäftigt. 177 Während im erstgenannten <strong>Projekt</strong> aus<br />
dem Ges<strong>und</strong>heitsbereich die Kooperation mit Fachschulen <strong>und</strong> der Bezug auf den EQF-LLL im Vordergr<strong>und</strong><br />
standen, entwickelte die <strong>Hochschule</strong> Harz ein Instrumentarium zur Nutzwertanalyse auf<br />
Basis internationaler Anrechnungsverfahren. Als modellhaft <strong>für</strong> Deutschland gilt darüber hinaus das<br />
noch nicht abgeschlossene BMBF-<strong>Projekt</strong> „Ankom-Initiative“, in dem elf Entwicklungsverb<strong>und</strong>projekte<br />
pauschale <strong>und</strong> individuelle Verfahren allerdings <strong>für</strong> herkömmliche Studiengänge entwickeln. Da einzelne<br />
<strong>Projekt</strong>e nunmehr verlängert wurden, wird mit Ergebnissen der anschließenden Synthese durch<br />
die wissenschaftliche Begleitung beim HIS nicht mehr vor 2009 zu rechnen sein.<br />
Wichtige Bezugsquelle <strong>für</strong> die Anrechnung bildet der EQF-LLL. In Deutschland ist es Ziel, den DQR<br />
wenn möglich bis 2010 zu entwickeln, der auch den Hochschulbereich (bisher NQF) umfassen soll.<br />
Das vorliegende <strong>Projekt</strong> konnte sich aus unterschiedlichen Gründen nur theoretisch mit der Anrechnungsthematik<br />
beschäftigen. 178 Da jedoch Entwicklung <strong>und</strong> Erprobungen insbesondere auch auf empirischer<br />
Basis beruhen sollen, liegen entsprechende Ergebnisse zum <strong>Projekt</strong>ende noch nicht vor.<br />
Eine Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt ist in Planung.<br />
175<br />
Vgl. Stamm-Riemer (2004).<br />
176<br />
Vgl. www.fh-fulda.de/index.php?id=3183.<br />
177<br />
Vgl. Koch/Westermann (2006).<br />
178<br />
Vgl. Kap. 3.4.<br />
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