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Abschlussbericht BLK-Projekt - Hochschule für Wirtschaft und Recht ...

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Wissenschaftlichkeit<br />

Bei dem dualen Studium handelt es sich insgesamt um eine konsequent wissenschaftsorientierte<br />

Ausbildung, die das Sammeln praktischer Erfahrung in einem definierten betrieblichen Handlungs-<br />

kontext als einen gleichwertigen Teil des Studiums integriert. Ziel des Studiums ist in besonderem<br />

Maße die Berufsbefähigung (Employability): die Stärkung der beruflichen Handlungskompetenz, die<br />

Befähigung zu selbständigem Lernen, die Fähigkeit, theoretisches Wissen in die Praxis zu übertragen<br />

<strong>und</strong> im jeweiligen Berufsfeld selbstgesteuert strategisch handeln zu können. Stärker noch als herkömmliche<br />

Bachelor- <strong>und</strong> Master-Studiengänge erfordern duale Studiengänge eine Orientierung am<br />

Arbeitsmarkt. Absolventen sollen als Nachwuchskräfte eingesetzt werden können. Die Abstimmung<br />

zwischen den Lernorten ermöglicht jedoch, die gegenseitigen Interessen zu berücksichtigen, was jedoch<br />

nicht zur Vernachlässigung der Wissenschaftlichkeit des Studiums führen darf. 70<br />

Einheitliche Qualitätsstandards bezüglich der Wissenschaftlichkeit in dualen Studiengängen existieren<br />

nicht, jedoch werden aus akademischer Sicht prozentuale Anteile <strong>für</strong> das hauptamtliche Lehrpersonal<br />

<strong>und</strong> zeitliche Vorgaben <strong>für</strong> den Theorieanteil als Argumente angeführt. 71 Da die KMK das personelle<br />

Kriterium zwischenzeitlich explizit als Vorgabe <strong>für</strong> Ausbildungsgänge an Berufsakademien aufgenommen<br />

hat <strong>und</strong> auch hier institutions- <strong>und</strong>/oder studiengangsspezifische Voraussetzungen relevant<br />

sein können, wurde dieser Aspekt im vorliegenden <strong>Projekt</strong> nicht weiter behandelt. Hinsichtlich zeitlicher<br />

Kriterien gilt nach Auffassung der <strong>Projekt</strong>beteiligten das oben Gesagte gleichermaßen: Ein rein<br />

quantitativer Ansatz, wenn auch z.T. in der Berufsbildung vorgegeben, erscheint verkürzt. Entscheidend<br />

ist die Gesamtheit aus Herangehensweisen, Methodik, Didaktik, Dauer der Ausbildung etc.<br />

28<br />

Empfehlungen<br />

� Duale Studiengänge sind Bestandteil des deutschen Akkreditierungssystems. Für ihre<br />

Akkreditierung gelten die ländergemeinsamen Strukturvorgaben bzw. die in dem Beschluss<br />

über die dualen Ausbildungsgänge der Berufsakademien genannten Kriterien<br />

der Kultusministerkonferenz, der Nationale Qualifikationsrahmen sowie die Kriterien<br />

des Akkreditierungsrates in der jeweils gültigen Fassung.<br />

� Die Ausbildung in dualen Studiengängen findet an mindestens zwei Lernorten statt.<br />

� Die Verzahnung ist wesentliches inhaltliches Strukturmerkmal dualer Studiengänge<br />

<strong>und</strong> tritt gegenüber zeitlich-organisatorischen Aspekten in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />

� Der Praxisanteil ist integraler Bestandteil des Studiums.<br />

� Es sind verbindliche Regelungen zwischen den Lernorten hinsichtlich der Abstimmung<br />

der curricularen Verzahnung zu treffen.<br />

70<br />

Becker (2006), S. 60, kommt zu dem Schluss, dass eine K<strong>und</strong>enorientierung der Unternehmen in dualen Studiengängen zu einer<br />

Vernachlässigung des Wissenschaftsaspekts führen kann: „Hochschulpolitische Standards, wie die hohe wissenschaftliche Qualität des<br />

Studiums, die Zusammensetzung des Lehrkörpers, eine unabhängige <strong>und</strong> kritische Lehre usw. spielen bei einer marktgerechten Ausrichtung<br />

von Studiengängen keine Rolle, wenn der Output – eine passgenaue Qualifikation – stimmt.“<br />

71<br />

Vgl. Becker (2006), S. 51 <strong>und</strong> Frankenberg (2004), S. 8. Zur Anerkennung der Abschlüsse von BA-Ausbildungsgängen vgl.<br />

KMK (2004).

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