Dissertation_AndreaTuebbicke.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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Auch bei der Variierung des Parameters „Kosten pro MRSA-Fall pro Tag“ erweisen<br />
sich die beiden Strategien S und R als günstigste Alternativen, wobei ihre Kosten dicht<br />
beieinander liegen. In diesem Fall ist allerdings ein Wechsel der günstigsten Alternative<br />
zu verzeichnen. Während zunächst Strategie S (keine präventive Isolierung) die gering-<br />
fügig günstigere ist, präsentiert sich die Strategie R (präventive Isolierung) ab Kosten<br />
i.H.v. 740 € und aufwärts minimal kostengünstiger. Zu erklären ist dies dadurch, dass es<br />
mit steigenden Kosten pro MRSA-Patient immer vorteilhafter wird, eine präventive<br />
Isolierung vorzunehmen, um mögliche Übertragungen zu verhüten.<br />
Ähnlich verhält es sich in Bezug auf die Sensitivitätsanalyse bei der Veränderung des<br />
Parameters „Kosten präventive Isolierung pro Tag“. Auch hier sind es die Strategien R<br />
und S, die sich als die günstigsten erweisen. In diesem Fall ist Strategie R (präventive<br />
Isolierung) bis zu Kosten i.H.v. 44 € für eine präventive Isolierung pro Tag zu bevorzu-<br />
gen. Bei höheren Kosten ist Strategie S (keine präventive Isolierung) zu präferieren.<br />
Dies ist darin begründet, dass steigende Kosten für eine vorsorgliche Isolierung natur-<br />
gemäß die Kosten derjenigen Strategien in die Höhe treiben, welche auf diese Präventi-<br />
onsmaßnahme bei den gescreenten MRSA-Patienten setzen. Aus diesem Grund ist die<br />
Strategie R (präventive Isolierung) bei steigenden Kosten im Vergleich zur Strategie S<br />
(keine präventive Isolierung) teurer.<br />
Am größten sind die Auswirkungen auf das Ranking der günstigsten Strategien, wenn<br />
sich der Parameter „Übertragungsrate ohne Isolation“ verändert. Die Ergebnisse der<br />
Abbildung 41 zeigen, dass bei geringer Übertragungsrate Strategie T, also der Verzicht<br />
auf ein Screening, die kostengünstigste Alternative wäre. Bei Erhöhung der Übertra-<br />
gungsrate ohne Isolation wird sie jedoch schnell zur teuersten Variante. Bis zu einer<br />
Übertragungsrate ohne Isolation i.H.v. 0,0154 ist Strategie T (kein Screening) die güns-<br />
tigste. Die Ursache für dieses Ergebnis ist darin zu sehen, dass bei gegebener Prävalenz<br />
mit sinkender Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von MRSA von einem Indexpati-<br />
enten auf einen Kontaktpatienten die Notwendigkeit einer Trägeridentifikation zur<br />
Vermeidung von MRSA-Verbreitungen bzw. -Ausbrüchen sinkt und es deshalb unter<br />
diesen Umständen für eine Einrichtung am kostengünstigsten sein kann, kein Screening<br />
durchzuführen. Ab dieser Übertragungsrate bis zu einem Wert von 0,042 ist Strategie S<br />
(PCR-Screening und ggf. kulturelle Bestätigung ohne präventive Isolierung) vorüberge-<br />
hend die beste Alternative. Von einer Übertragungsrate ohne Isolation i.H.v. 0,042 bis<br />
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