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Dissertation_AndreaTuebbicke.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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de Zugänge, Harnwegkatheter, maschinelle Beatmung und Dialysebehandlungen (Pujol,<br />

Pena et al. 1994).<br />

Weiterhin sind MRSA-Besiedlungen und -Infektionen mit vorangegangenen längeren<br />

Aufenthalten in Krankenhäusern oder Pflegeheimen und insbesondere mit Behandlun-<br />

gen auf einer Intensivstation assoziiert (Diefenbeck, Mückley et al. 2008). Das erhöhte<br />

Übertragungsrisiko ist dabei auf einen sehr engen Kontakt zwischen Patienten und Per-<br />

sonal, ein hohes Aufkommen von Risikopatienten in bestimmten Fachbereichsdiszipli-<br />

nen sowie auf ein unzureichendes Hygienemanagement zurückzuführen (Hornberg,<br />

Knoop et al. 2006).<br />

2.1.4 Epidemiologie �<br />

MRSA traten erstmalig Anfang der 60er Jahre in Erscheinung, wenige Jahre nachdem<br />

Penicillinase-stabile Penicilline wie Methicillin und Oxacillin auf den Markt gebracht<br />

wurden (Jevons 1961). In Folge dessen kam es in den 70er Jahren zu ersten Ausbrüchen<br />

von nosokomialen MRSA-Infektionen (Crossley, Landesman et al. 1979).<br />

Seit den 90er Jahren wird von einem exponentiellen Anstieg der Methicillin-Resistenz,<br />

d.h. des MRSA-Anteils an der Gesamtzahl isolierter Staphyloccocus aureus, berichtet.<br />

Betrug dieser 1990 in Deutschland noch 1,7 %, lag er im Jahr 2001 schon bei ca. 20,7 %<br />

(Kresken, Hafner et al. 2004).<br />

Hinsichtlich des Anteils von MRSA innerhalb der Population der Staphylokokken exis-<br />

tieren deutliche geografische Unterschiede, die durch ein Nord-Süd-Gefälle gekenn-<br />

zeichnet sind. So weisen die skandinavischen Länder und die Niederlande Werte von<br />

unter 5 % auf, während in Süd- und Südosteuropa sowie in den USA und in Japan der<br />

Methicillinresistenz-Anteil an der Gesamtzahl isolierter Staphylokokken bedeutend hö-<br />

her ist (Wertheim, Vos et al. 2004).<br />

Diese Divergenzen resultieren u.a. aus der vorherrschenden Antibiotikapolitik in den<br />

entsprechenden Ländern. Während im Norden Europas ein eher restriktiver Umgang mit<br />

Antibiotika gepflegt wird, sind diese Medikamente in vielen südeuropäischen Ländern<br />

nicht verschreibungspflichtig. Ein solch unkontrollierter Antibiotikaeinsatz bleibt nicht<br />

ohne Folgen auf die Resistenzbildung (Lehnhof 2009).<br />

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