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Dissertation_AndreaTuebbicke.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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des gescreenten Patienten, welche mit zusätzlichen Kosten für das Krankenhaus einher-<br />

geht (Grundei 2009). Ein deutlicher Fortschritt konnte in diesem Zusammenhang mit<br />

der Einführung von „chromogenen Nährmedien“ erzielt werden. Bei dieser MRSA-<br />

Diagnostik verkürzt sich die Umschlagszeit durch eine geringere Kultivierungsdauer auf<br />

zwei Tage (Kola, Chaberny et al. 2006).<br />

Die klassische Methode der genotypischen Verfahren zur Resistenzbestimmung von<br />

Staphylokokken ist die Polymerase-Kettenreaktion. Unterschiedliche Autoren attestie-<br />

ren dieser Methode eine gute Sensitivität und exzellente Spezifität (Daeschlein,<br />

Assadian et al. 2006; Bühlmann, Bogli-Stuber et al. 2008; Harbarth, Fankhauser et al.<br />

2008; Schulz, Nonnenmacher et al. 2009; Spence, Courser et al. 2009). Im Vergleich<br />

zur Kulturmethode ist das PCR-basierte Nachweisverfahren mit höheren Kosten ver-<br />

bunden (Bühlmann, Bogli-Stuber et al. 2008). Verantwortlich für die Methicillin-<br />

Resistenz bei S. aureus ist das mecA-Gen. Die Diagnostik basiert auf der Identifizierung<br />

und anschließenden Amplifizierung eines durch eine Sonde gesuchten Genabschnittes<br />

(Grundei 2009). PCR ist ein schnelleres Nachweisverfahren, das es ermöglicht, eine<br />

MRSA-Trägerschaft innerhalb weniger Stunden auszuschließen (Sturenburg 2009).<br />

Problematisch ist jedoch, dass für die Methicillin-Resistenz das mecA-Gen sowohl bei<br />

S. aureus als auch bei Koagulase-negativen Staphylokokken verantwortlich ist. Im Fall<br />

einer gleichzeitigen Besiedlung des Patienten mit S. aureus und Koagulase-negativen<br />

Staphylokokken ist die Aussagekraft einiger PCR-gestützter Testsysteme daher einge-<br />

schränkt (Kola, Chaberny et al. 2006), da bei einem Positiv-Nachweis die Möglichkeit<br />

eines falsch positiven Ergebnisses gegeben ist. Eine zusätzliche Speziesabsicherung ist<br />

deshalb erforderlich (Sturenburg 2009). Darüber hinaus kann die PCR-<br />

Nachweismethode auch bei inaktiven MRSA-Keimen, d.h. lange nach erfolgreicher<br />

Sanierung, zu positiven DNA-Nachweisen führen (Grundei 2009). Aus den genannten<br />

Gründen kann es als sinnvoll erachtet werden, einen positiven PCR-Befund kulturell zu<br />

bestätigen, um falsch positive PCR-Ergebnisse auszuschließen (Sturenburg 2009).<br />

2.2.2 Präventive Isolationsmaßnahmen �<br />

Sollte sich ein Krankenhaus für die Durchführung eines MRSA-Aufnahmescreenings<br />

entschieden haben, ist es notwendig festzulegen, wie mit den getesteten Patienten bis<br />

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